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Fachkräftemangel in Europa: Wie gelingt die EU-Migrationspolitik?

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dbb Chef Ulrich Silberbach über den Fachkräftemangel in Deutschland und Europa - und wie stark der öffentliche Dienst hiervon betroffen ist.

Der Fachkräftemangel betrifft mittlerweile ganz Europa. Unternehmen in der EU beklagen, dass sie auf einem historisch angespannten Arbeitsmarkt immer weniger Arbeitskräfte finden können. Einige reagieren darauf, indem sie bessere Arbeitsbedingungen anbieten, während die Mitgliedstaaten eine Lockerung der Visabestimmungen für Arbeitnehmer aus Drittländern in Betracht ziehen.

dbb Chef Ulrich Silberbach ist sich des Problems bewusst: „Hier in Deutschland spüren wir den Fachkräftemangel in allen Bereichen der Wirtschaft, auch und besonders im öffentlichen Dienst. Es muss einiges getan werden, um im Wettbewerb um qualifiziertes Personal mithalten zu können.“ Silberbach verweist darauf, dass die demografische Alterung der Gesellschaft keine Theorie mehr sei. Die Jahrgänge der Baby-Bommer beginnen, in Rente zu gehen. Somit könne die Herausforderung für den Wohlstand und die soziale Sicherheit des Landes kaum größer sein. „Es ist mehr als deutlich, dass wir für alle Wirtschaftssektoren, auch für den öffentlichen Dienst, mehr qualifizierte Zuwanderung brauchen“, konstatiert der dbb Bundesvorsitzende. „Wir wissen aber auch, dass irreguläre Migration unsere Gesellschaft überfordern kann“, so Silberbach. Besonders der Staat und sein öffentlicher Dienst seien bei der Migration, regulärer wie irregulärer stark gefordert.

„Wir brauchen genug Polizei und Justiz, aber auch die Ressourcen in unserer allgemeinen Verwaltung, der Sozialverwaltung und an unseren Schulen, die etwa für eine gelingende Aufnahme und die Integration der Menschen erforderlich sind, die dauerhaft in Deutschland eine neue Heimat finden“, betont Silberbach. Gleichzeitig müsse gelten: Um Menschen Schutz vor Flucht und Verfolgung bieten zu können, müssen diejenigen, die keinen Bleibegrund haben, auch in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden. „Irreguläre Migration zu verhindern und reguläre Migration zu ermöglichen, sind also zwei Seiten ein- und derselben Medaille“, so der dbb Chef.

Auch der Europäische Abend befasst sich mit dem Thema. Der dbb lädt zu diesem gemeinsam mit dem BBE und der überparteilichen Europa-Union am 19. April ab 18 Uhr ins dbb forum in Berlin ein. Zu Gast sein werden unter anderem EU-Kommissar Nicolas Schmit, Dr. Anton Hofreiter, MdB sowie Linn Selle, Präsidentin der Europäischen Bewegung Deutschland. Anmeldungen können noch entgegengenommen werden.

 

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