• Treffen der Intergruppe der CESI im Europäischen Parlament

CESI fordert bessere Arbeits- und Schutzbedingungen für Feuerwehrkräfte

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Am 8. September vertrat die CESI in Straßburg die Arbeitsschutzanliegen ihrer Feuerwehr-Beschäftigten im EU-Parlament.

Im Mittelpunkt standen Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, verlässlicher Personal- und Ausstattungsplanung sowie einer europaweit stärkeren Prävention gegen Gesundheitsrisiken – physisch wie psychisch.

Unter der Leitung der Vorsitzenden der Intergruppe – dem Liberalen Grégory Allione, dem Sozialdemokraten Christophe Clergeau und den Christdemokraten Pascal Arimont und Matej Tonin – und im Beisein der EU-Kommissarin für Beschäftigung Roxana Mînzatu unterstrichen Vertreter aus CESI-Gewerkschaften aus verschiedenen europäischen Ländern – darunter von der komba – auf die wachsende Bedeutung europäischer Zusammenarbeit bei Waldbränden, Extremwetterereignissen und anderen Großschadenslagen. 

Sie unterstrichen dabei vor allem, dass gute Beschäftigungsbedingungen eine unumgängliche Voraussetzung für wirksames Krisenmanagement sind und verdeutlichten problematische Herausforderungen Einsatzkräfte im Dienst: Personalmangel, erhöhte Arbeitsbelastungen, unangemessene Löhne und unpraktikable Arbeits- und Ruhezeiten. Ebenso im Fokus: Gefährdungen durch toxische Exposition, Verletzungsrisiken, enorme physische Beanspruchung und psychische Belastungen nach schweren Einsätzen.

Im Rahmen der Anhörung machten die Vertreter der CESI auf nötige Leitlinien für gute Arbeit und sichere Einsätze für Feuerwehrleute aufmerksam: 

Erstens verbindliche Mindeststandards für Beschäftigung und Arbeitszeit. Schicht- und Ruhezeitregeln müssten die Realität von Großlagen und Hitzewellen abbilden – mit betrieblich praktikablen, aber klaren Untergrenzen, die Übermüdung vermeiden und Einsatzfähigkeit sichern.

Zweitens eine Stärkung des Gesundheits- und Arbeitsschutzes. Ob persönliche Schutzausrüstung (PSA), Atemschutz, Dekontamination, Diagnostik oder psychologische Nachsorge: Es brauche ein Mindestniveau an Ausrüstung, Verfahren und Training, das europaweit gilt – inklusive besserer Anerkennung einsatzbedingter Berufskrankheiten wie zum Beispiel Feuerkrebs.

Drittens verlässliche Personalplanung und Karrierepfade, um einem Fachkräftemangel im Sektor zu begeben. Die Mitgliedstaaten sollten langfristige Personal- und Ausbildungskorridore definieren – mit attraktiven Einstiegsgehältern, Laufbahnperspektiven und Anrechnungsmodellen für Erfahrungswissen. Saison‑, Zeit‑ und Leiharbeitsmodelle dürften nicht zum strukturellen Ersatz echter Stellen werden.

Viertens eine verbesserte Prävention, mehr internationale Übungen und eine gestärkte Infrastruktur: Mehr Vorbeugung im Brand- und Katastrophenschutz, regelmäßige gemeinsame Übungen über Länder- und Organisationsgrenzen hinweg sowie eine moderne Infrastruktur für Wachen, Leitstellen und Fahrzeugflotten würden die Sicherheit und Einsatzqualität des Personals anheben.

Vertreter der CESI-Feuerwehrgewerkschaften schilderten dafür konkrete Best‑Practice‑Ansätze aus einzelnen Mitgliedstaaten – von realitätsgerechten Risikobewertungen über Schutzausrüstung und Dekontaminationsroutinen bis zu psychosozialer Unterstützung nach außergewöhnlichen Einsätzen. Dabei wurde deutlich: Faire Bezahlung, verlässliche Arbeitszeitmodelle und gesundheitsgerechte Dienste sind für die Personalgewinnung und -bindung in Zeiten des Fachkräftemangels ebenso wichtig wie für die Resilienz von Städten und Regionen gegen Krisen und Katastrophen.

CESI-Generalsekretär Klaus Heeger merkte dazu an: „Gute Arbeitsbedingungen sind kein Luxus, sondern die Bedingung dafür, dass Europas Feuerwehrkräfte Menschenleben schützen, Umweltkatastrophen eindämmen und Infrastruktur sichern können – heute und in einer Zukunft mit häufigeren Extremereignissen.“

Ein ausführlicher Bericht zur Anhörung ist auf der Website der CESI abrufbar. 

 

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