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Zukunft des Gesundheitswesens in Europa: Gleichstellung, Digitalisierung und Fachkräftesicherung im Fokus des CESI-Berufsrats in Belgrad

Am 8. Mai 2025 tagte auf Einladung des CESI-Mitglieds - der serbischen Vereinigung der Ärzte und Apotheker Serbiens (SLFS) - der CESI-Berufsrat Gesundheit in Belgrad.

CESI

Im Rahmen des Projekts eQualPro befasste sich das Treffen mit dringenden politischen Fragen im Gesundheitssektor in Europa sowie mit der Gleichstellung der Geschlechter in den Gesundheitsberufen und der digitalen Transformation der Gesundheitssysteme in Serbien.

Zunächst stand jedoch die Wahl des Vorsitzes des Berufsrates Gesundheit an. Paloma Repila von der spanischen Gewerkschaft SATSE wurde einstimmig als Präsidentin wiedergewählt. Gorica Djokic (SLFS, Serbien) und Joost Veldt (CNV Connectif, Niederlande) wurden zu ihren Stellvertretern gewählt.

Zahlreiche Vorträge stellten die Notwendigkeit heraus, Frauen in Führungspositionen des Gesundheitswesens zu stärken sowie geschlechterspezifische Maßnahmen in die Personalplanung einzubeziehen. Gefordert wurden darüber hinaus Sofortmaßnahmen im Gesundheitswesen, um Beschäftigte zurückzugewinnen bzw. zu halten. Hier stehen alle EU-Staaten vor ähnlichen Herausforderungen. Greet Vermeylen (Europäische Kommission) stellte die wichtigsten Punkte der EU-Gleichstellungsstrategie 2020-2025 vor und forderte einen konsequenten Fokus auf die Schließung der Lücke bei den Arbeitsbedingungen für Frauen.

Der dbb, vertreten durch Jan Oliver Krzywanek aus der sozialpolitischen Abteilung des dbb, skizzierte die wichtigsten geplanten politischen Initiativen, die direkte Auswirkungen auf das Gesundheitspersonal haben werden: Das Pflegeassistenzeinführungsgesetz, das Pflegekompetenzgesetz sowie das Advanced Practice Nurse Gesetz. Allen Gesetzen ist gemein, dass sie aufgrund des Scheiterns der deutschen Bundesregierung nicht mehr umgesetzt werden konnten, nun aber im Koalitionsvertrag prioritär aufgegriffen und noch in diesem Jahr auf der Agenda stehen. Der dbb betonte, dass besonders die Stärkung der Profession, die Vereinheitlichung der Assistenzausbildung sowie eine Ausbildung in Teilzeit begrüßt werden. Mehr Standardisierung erleichtere auch die Anerkennungsverfahren für Pflegekräfte, insbesondere aus Drittstaaten. Dennoch muss ein Zuwachs an Verantwortung auch mit ausreichendem Personal unterlegt sein, stellte der dbb klar. In den nächsten zehn bis zwanzig Jahren werden in Deutschland hunderttausende Pflegefachkräfte fehlen. Assistenz- und Hilfskräfte können nicht alle Aufgaben übertragen bekommen. Auch die Praxisanleitung binde Kapazitäten. Hier dürfe es sich die Politik nicht zu einfach machen. Der Ansatz, Frauen aus unfreiwilliger Teilzeit zurückzugewinnen, klinge vielversprechend. Hierfür bedarf es guter Rahmenbedingungen, wie etwa arbeitsplatznaher Kinderbetreuung und Regelungen, die mehr Männer motivieren, private Carearbeit zu übernehmen, um Frauen berufliche Spielräume (wieder) zu eröffnen.

 

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