Einkommensrunde Autobahn GmbH 2026 dbb-Forderungsbeschluss: 7 Prozent mehr, mindestens jedoch 300 Euro
Die Forderung ist realistisch und notwendig, sagte dbb-Tarifchef Andreas Hemsing nach der Sitzung der Verhandlungskommission bei der Autobahn GmbH des Bundes.
„Realistisch ist die Forderung, weil sie die gestiegenen Lebenshaltungskosten sowie die Leistungen der Beschäftigten widerspiegelt“, erklärte Hemsing. „Und notwendig, weil die Autobahn GmbH nicht nachlassen darf, wenn es darum geht, motivierte Fachkräfte zu halten und neu zu gewinnen.“
Deshalb rundet eine Mindestforderung nach 300 Euro mehr Einkommen die linearen Forderungen des dbb in Höhe von sieben Prozent ab. Auch die Ausbildungsentgelte müssen nach Ansicht der Gewerkschaft um 300 Euro steigen – und nach bestandener Prüfung muss die Übernahme in die Erfahrungsstufe 2 der jeweiligen Entgeltgruppe erfolgen.
Krankenzusatzversicherung ebenfalls im Forderungskatalog
„Außerdem ist uns wichtig, dass eine Krankenzusatzversicherung für alle Beschäftigten abgeschlossen wird“, führte Hemsing weiter aus. „Dieser Punkt sollte angesichts der physisch oftmals sehr fordernden Arbeit unbedingt auch im Interesse der Arbeitgeberin liegen. Mit einer Krankenzusatzversicherung gewinnt die Autobahn GmbH enorm an Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit. Das sollten wir gemeinsam wollen.“
Im Rahmen der Tarifrunde gelte es, weitere Verbesserungen im Bereich des Manteltarifvertrags anzusprechen – zum Beispiel mit Blick auf die Zahlung der Zulage für höherwertige Tätigkeiten (Vertreterzulage) ab dem ersten Tag.
Die dbb Verhandlungskommission hat sich einstimmig hinter diese Forderungen gestellt. „Das hat mich als Verhandlungsführer natürlich sehr gefreut“, sagte Hemsing. „Denn auch wenn unsere Argumente gut sind, durchsetzen werden wir uns nur, wenn wir geschlossen und mit langem Atem auftreten.“
Ohne die Beschäftigten bei der Autobahn GmbH geht es nicht
In Richtung der Arbeitgeberin machte Hemsing klar: „Der Herbst der Reformen braucht einen handlungsfähigen öffentlichen Dienst. Auch dort, wo er privatisiert ist und ganz besonders dort, wo nun endlich eindeutige Signale von der Bundesregierung gesendet wurden, dass in die oftmals marode Infrastruktur massiv investiert werden soll. Wer unser Autobahnnetz für die Bürgerinnen und Bürger und den Wirtschaftsstandort erhalten und entwickeln will, braucht die Kolleginnen und Kollegen der Autobahn GmbH!“
Hemsings klare Botschaft: „Wir sind Infrastruktur. Ohne uns bleiben die Bemühungen um eine Verbesserung in den Startlöchern stecken. Wir erwarten, dass die Verhandler auf Seiten der Arbeitgeber genau das im Kopf haben, wenn wir die Einkommensrunde starten.“
Bislang waren die Einkommensrunden der Autobahn GmbH an die Einkommensrunden zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) gekoppelt. „Nun sind wir im Bereich der Autobahn selbst für unseren Abschluss verantwortlich“, sagte Hemsing. „Ich bin froh, dass unsere Verhandlungskommission die Aufgaben, die damit verbunden sein werden, vollständig angenommen hat. Denn klar muss sein: Wenn wir im neuen Jahr mit den Verhandlungen starten, ist nicht auszuschließen, dass wir unsere berechtigten Forderungen auch mit Aktionen unterfüttern müssen. Das Ganze wird kein Selbstläufer.“
Der dbb wird über die Einkommensrunde bei der Autobahn GmbH des Bundes stets schnell und aktuell unter www.dbb.de/autobahn unterrichten. Gleiches gilt für die betroffenen dbb-Fachgewerkschaften VDStra., komba und BTB-GIS.