• Ein Cover des Buches "Zu anders für die Macht" der Herausgeberinnen Tannaz Falaknaz, Stefanie Lohaus, Cécile Weidhofer
    "Zu anders für die Macht" von Tannaz Falaknaz, Stefanie Lohaus und Cécile Weidhofer (Hrsg.)

ReviewZu anders für die Macht?

Wie 21 mutige Frauen für Gleichberechtigung in der Politik kämpfen und welche Hürden sie überwinden.

Frauen aktuell

Wie anders ist zu anders, um Politik mitzugestalten? Ein Blick auf die Zahlen verrät, dass es oft schon reicht, eine Frau zu sein, um auf der politischen Bühne als „anders“ wahrgenommen zu werden. Denn ob im Bundestag, in den Landtagen oder in den Rathäusern: Frauen sind meist in der Unterzahl. Kommen weitere Merkmale der „Andersartigkeit“ dazu, zum Beispiel Migrationshintergrund, wird aus der Unterzahl eine statistische Anomalie. 

Tannaz Falaknaz, Stefanie Lohaus und Cécile Weidhofer haben mit politisch engagierten Frauen gesprochen und Erfahrungsberichte gesammelt. Daraus ist ein Buch entstanden, das die verschiedenen Facetten dieser „Andersartigkeit“ beleuchtet. Unter den Frauen, die ihre Erfahrungen beigesteuert haben, sind bekannte Namen wie Rita Süßmuth, Henriette Reker, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Serap Güler.

Eine große Stärke des Buches ist die Vielfalt der Autorinnen und damit die Intersektionalität. Sie sind alt, jung, haupt- und ehrenamtlich engagiert, aus West- und Ostdeutschland, politikerfahren oder neu, mit oder ohne Behinderungen, Bundes- oder Kommunalpolitik, mit oder ohne Migrationshintergrund und aus verschiedenen Parteien. Sie haben verschiedene Perspektiven darauf, was es bedeutet, eine Frau in der Politik zu sein. 

Das Ergebnis sind 16 verschiedene Beiträge aus 21 verschiedene Perspektiven. Obwohl sich die Erfahrungen, die die Frauen in der Männerdomäne Politik gemacht haben, – leider – ähneln, bleibt das Buch abwechslungsreich. Denn jede Autorin bringt ihren eigenen Schreibstil mit, wodurch die Kapitel erfrischend bleiben. 

Das Buch zeigt schonungslos die verschiedenen Formen der Diskriminierung, die die Politikerinnen in ihrem Alltag erlebt haben oder erleben. Seien es sexistische Sprüche von Parteikollegen, Vorurteile, Zeitmangel oder Hatespeech. Die Autorinnen beweisen mit ihren Texten aber auch, dass Politikerin sein sehr viel mehr bedeutet, als Sexismus zu erfahren: Es geht ums Netzwerke schmieden, Freude am Gestalten, Haltung zeigen, repräsentieren, sich über Benachteiligungen hinwegsetzen, motivieren und inspirieren. 

Wir können dieses Buch vor allem denjenigen empfehlen, die sich politisch engagieren wollen oder das bereits tun. Engagement braucht Vorbilder und diese findet man in diesem Buch reichlich. Das Buch zeigt, mit was frau rechnen muss, liefert aber auch wertvolle Strategien, wie frau mit den Herausforderungen am besten umgeht. Denn um es mit den Worten von Rita Süßmuth zu sagen: „Für mich ist Gleichberechtigung nicht ein Ziel, sondern eine tägliche Aufgabe.“

Über die Herausgeberinnen: 

Tannaz Falaknaz ist Expertin, Trainerin und Moderatorin für Diversity und Frauen in der Politik. Sie war selbst fünf Jahre im Berliner Bezirk Pankow kommunale Mandatsinhaberin. Stefanie Lohaus ist Leiterin Kommunikation der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin (EAF) und schreibt als Redakteurin für verschiedene Zeitungen. Cécile Weidhofer leitet als Director der EAF Projekte zur Umsetzung von Gleichstellung in Politik und Verwaltung mit dem derzeitigen Fokus auf Parität in Parlamenten.

 

Wir verlosen zwei Exemplare des Buches! Teilnahme per Mail an frauen@dbb.de mit dem Betreff „Gewinnspiel“. Bitte geben Sie Ihre Adresse und die Ihrer dbb Mitgliedsgewerkschaft an, um an der Verlosung teilzunehmen. Einsendeschluss: 19. September 2025.

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