Branchentag Nahverkehr
„Wir brauchen reale Zuwächse“
„Nicht nur für Bund und Länder sprudeln die Steuereinnahmen, auch die Finanzsituation der Kommunen hat sich deutlich verbessert. Höchste Zeit, auch den Beschäftigten reale Einkommenszuwächse zu verschaffen.“ Die Zustimmung der Kolleginnen und Kollegen von der Rheinbahn in Düsseldorf war eindeutig: Beifall in der Kantine des Betriebshofs in der Lierenfelder Straße für den stellvertretenden Vorsitzenden der dbb Bundestarifkommission, Thomas Gelling, auf dem Branchentag Kommunaler Nahverkehr am 5. Februar 2018.
In der anschließenden Diskussion ging es dann neben der Einkommensentwicklung vor allem auch um Themen, wie die Eingruppierung des Fahrdienstes und mögliche Kompensationen für die besondere Verantwortung der Kolleginnen und Kollegen in der Personalbeförderung oder die Belastung durch unregelmäßige Arbeitszeiten. „Und das an sieben Tagen die Woche, 24 Stunden, inklusive Sonn- und Feiertage“, wie einer der anwesenden Busfahrer ergänzte.
Der Vorsitzende der NahVG Region West, Heiko Goebel, erinnerte außerdem an die wachsende Zahl gewalttätiger Übergriffe auf die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr: „Wir haben einen verantwortungsvollen und für die Gesellschaft unverzichtbaren Beruf. Er ist in den letzten Jahren kontinuierlich schwerer und belastender geworden. Das muss von der Gesellschaft anerkannt werden – auch durch eine angemessene Bezahlung. Es ist unanständig, wenn ein Mensch in unserer Branche mit seinem Einkommen kaum über die Runden kommen kann. Deshalb brauchen wir deutliche Zuwächse in dieser Einkommensrunde – vor allem auch für die unteren Lohngruppen! Dafür werden wir notfalls auch kämpfen!“
Hintergrund:
Bei den dbb Branchentagen diskutieren die Beschäftigten mit den Vertretern des dbb und seiner Mitgliedsgewerkschaften über die Forderungen zur anstehenden Einkommensrunde mit Bund und Kommunen. Vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen (TVöD) sind insgesamt etwa 2,6 Millionen Beschäftigte betroffen: 163.000 Arbeitnehmer des Bundes und 2,3 Millionen Arbeitnehmer der Kommunen, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat, sowie 344.000 Bundesbeamte und Anwärter des Bundes, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll, um den Gleichklang der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung im öffentlichen Dienst zu gewährleisten. Die wirkungsgleiche Übertragung betrifft nur die Bundesbeamten, da die Kommunalbeamten nach den jeweiligen Landesgesetzen besoldet werden.