Wildfeuer: Individuelle Arbeitszeitmodelle sind gefragt

„Ein bisschen arbeiten, ein bisschen Familie: Teilzeit, ist das wirklich das Traummodell um Beruf und Familie perfekt zu vereinen?“ Diese Frage stellte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung am 6. Oktober 2011 auf der Frauenfachtagung des dbb nrw in Düsseldorf. Zwar nehme die Zahl der Beschäftigten in Teilzeit stetig zu. Jedoch warnte Wildfeuer vor zunehmenden Problemen, die mit reduzierten Arbeitszeiten einhergingen. „Teilzeitbeschäftigte gehören zu einer Risikogruppe: Sie sind besonders von Altersarmut bedroht. Denn sorgen sie nicht privat vor oder sind sie durch einen besser verdienenden Lebenspartner abgesichert, reichen die angesammelten Rentenanwartschaften beziehungsweise ruhegehaltsfähigen Dienstzeiten oft nicht einmal aus, um im Alter eine gewisse Grundsicherung zu erhalten“, betonte Helene Wildfeuer.

Vor allem Frauen, die sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Dienst die Mehrheit der Teilzeitbeschäftigten stellten, seien davon betroffen. Deshalb rief Helene Wildfeuer die Dienstherren dazu auf, hinsichtlich der Arbeitsorganisation neue Wege zu beschreiten und auf „ungewöhnliche und sehr individuelle Konzepte“ zu setzen. „50 Prozent Teilzeit ist nicht das Nonplusultra, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht. Familie und eine Tätigkeit mit 35, 40 Stunden pro Woche sind durchaus vereinbar. Doch um dies gewährleisten zu können, müssen zum einen Ganztagsbetreuungsplätze für Kinder aller Altersstufen zur Verfügung stehen. Zum anderen müssen Arbeitgeber größeres Verständnis für die familiäre Situation ihrer Beschäftigten zeigen. Das heißt auch, Männern Mut zu machen, Teil- und Elternzeit aber auch verstärkt Telearbeit in Anspruch zu nehmen“, so die Vorsitzende.

 

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