Wiesbadener Busgesellschaft (WiBus): Gespräche mit den Arbeitgebern wieder aufgenommen
Zur aktuellen Situation in der Wiesbadener Busgesellschaft (WiBus) mbH haben sich dbb und Arbeitgeber am 3. Juni 2014 zu einem ersten Gespräch getroffen. Nach Streiks der Busfahrer, zu denen die Nahverkehrsgewerkschaft (NahVG) im dbb aufgerufen hatte und durch die der Busverkehr in der hessischen Landeshauptstadt empfindlich beeinträchtigt wurde, hatten die Arbeitgeber bereits im Vorfeld ihre Bereitschaft signalisiert, den seit Jahren schwelenden Tarifkonflikt beizulegen.
„Offenbar ist unsere Forderung, die Zwei-Klassen-Gesellschaft im Wiesbadener Nahverkehr abzuschaffen, nicht zuletzt aufgrund unserer wirkungsvollen Arbeitskämpfe zu den Arbeitgebern durchgedrungen“, sagte der Fachvorstand Tarifpolitik und Verhandlungsführer des dbb, Willi Russ. Hintergrund ist, dass die Beschäftigungsbedingungen, die die Fahrer der ESWE Verkehr in Wiesbaden haben, den Kolleginnen und Kollegen bei WiBus seit mehr als drei Jahren vorenthalten werden.
Positiv bewertete Russ nach dem Gespräch das deutliche Signal der Arbeitgeber, die Tarifverhandlungen zur Überleitung der WiBus-Beschäftigten zeitnah fortzusetzen. Dafür sei zunächst ein Vergleich der Arbeits- und Entgeltbedingungen des Tarifvertrages für die kommunalen Nahverkehrsbetriebe Hessen (TV-N Hessen) und des Tarifvertrages für den privaten Omnibusverkehr Hessen notwendig. Außerdem müssten die Regelungen der betrieblichen Zusatzversorgung noch geprüft werden.
„Was wir jetzt zwingend brauchen, sind konstruktive und zielorientierte Verhandlungen“, sagte Russ. „Das ist die Voraussetzung dafür, dass der Streik weiterhin unterbrochen bleibt. Sollten die Arbeitgeber jedoch ein Spiel auf Zeit versuchen, werden wir uns das nicht gefallen lassen.“
Bei einem weiteren Sondierungsgespräch zu den Tarifverhandlungen wollen beide Seiten Ende Juni das Vorgehen abstimmen und weitere Termine vereinbaren.