WiBus-Fahrer unterbrechen Streik – Russ: Maßnahme ausschließlich im Interesse der Bürger
Die streikenden Fahrer der Wiesbadener Busgesellschaft mbH (WiBus) unterbrechen ihren Ausstand. „Das ist ausschließlich ein Zeichen des guten Willens, zu dem wir uns im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Wiesbadens entschlossen haben“, sagte Willi Russ, Fachvorstand Tarifpolitik und Verhandlungsführer des dbb, am Abend des 20. Mai 2014.
Zu dem Streik aufgerufen hat die im dbb beamtenbund und tarifunion organisierte Nahverkehrsgewerkschaft (NahVG). Der Streik wird mit Betriebsschluss am Dienstagabend vorläufig unterbrochen.
Am Montag (19. Mai) und Dienstag (20. Mai) waren die weitaus meisten Busse der von WiBus befahrenen Linien in den Depots geblieben, was für heftige Beeinträchtigungen des Busverkehrs in der hessischen Landeshauptstadt gesorgt hatte. Mit ihrem Streik unterstreichen die WiBus-Fahrer ihre Forderung, dass die Arbeitgeber umgehend zur Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen an den Verhandlungstisch zurückkehren, den sie verlassen hatten.
„Wir wollen für das Personal bei Wibus die gleichen Beschäftigungsbedingungen wie für die Fahrer der ESWE Verkehr. Die werden den Kolleginnen und Kollegen seit mehr als drei Jahren verweigert. Dass diese Zwei-Klassen-Gesellschaft im Nahverkehr in Wiesbaden abgeschafft gehört, liegt doch auf der Hand“, machte der Bundesvorsitzende der NahVG, Axel Schad klar. Statt sich aber in Richtung Verhandlungstisch zu bewegen, nähmen die Arbeitgeber weiter billigend in Kauf, die Fahrgäste in dieser Tarifauseinandersetzung in Geiselhaft zu nehmen. „Deshalb jetzt unser positives Signal an die Bürgerinnen und Bürger, die bislang sehr viel Verständnis für die berechtigten Forderungen des WiBus-Personals und den Streik aufgebracht haben“, so Schad.
Dennoch müsse allen Verantwortlichen, also auch der Stadtspitze, klar sein, dass dies nur ein „Zwischenstopp“ des Ausstands sei, falls sich die Arbeitgeber weiterhin einer Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen entziehen. „Da haben wir bisher nur leere Versprechungen gehört. Jetzt müssen den blumigen Worten aber Taten folgen. Sobald uns ein Angebot vorliegt, werden wir dies sorgfältig prüfen. Dann kann der Streik schnell beendet sein“, so Schad. „Sonst machen wir weiter!“