Gespräch im BundesgesundheitsministeriumWagner: „Eine Zwangs-Einheitsversicherung löst kein einziges Problem“
Im Gespräch mit Tino Sorge, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, hat dbb-Vize Maik Wagner vor der sogenannten Bürgerversicherung gewarnt.
„Dass es im Gesundheitssystem ein Kostenproblem gibt, ist unbestreitbar. Dass dagegen eine vermeintlich solidarische Bürgerversicherung hilft, ist hingegen sachlich schlicht falsch. Fakt ist: Im nächsten Jahr ist mit deutlich steigenden Beiträgen auch in der Privaten Krankenversicherung (PKV) zu rechnen. Die eigentlichen Probleme treffen nämlich Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und PKV gleichermaßen: stark steigende Arzneimittelpreise, teilweise organisierter Leistungsmissbrauch im Bereich der Verhinderungspflege oder auch die Überversorgung im Bereich der bildgebenden Medizin“, machte Wagner am 11. November 2025 deutlich.
Wagner mahnte außerdem: „Ein grundlegende Reform der Pflege ist sicherlich geboten. Das derzeitige System ist aber fragil und deshalb geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Sonst steht die flächendeckende ambulante und stationäre Versorgung besonders in ländlichen Regionen. Wenn die Ergebnisse der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Zukunft der Pflege vorliegen, bringen wir uns gerne in einen konstruktiven Dialog ein. Populistische Schnellschüsse lehnen wir aber entschieden ab.“


