Gespräch mit der Europäischen Kommission:
VBE für nachhaltige Personalpolitik im Schulbereich
Die Lebensverhältnisse in Europa sind noch immer sehr unterschiedlich. Festgeschriebenes Ziel ist jedoch, diese schrittweise anzugleichen und bestehende Missverhältnisse aufzuzeigen. Dafür wird in der Europäischen Union das Verfahren des „Europäischen Semesters“ umgesetzt. Auf Basis von ökonomischen Daten und Selbstauskünften der Mitgliedsländer und unter Einbezug zivilgesellschaftlicher Organisationen erarbeitet die Europäische Kommission länderspezifische Empfehlungen. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE), der auf europäischer Ebene anerkannter Sozialpartner ist, wurde aus diesem Grund von der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland am 20. Oktober 2017 zu einem Gespräch nach Berlin eingeladen.
Die zentralen Themen, zu denen der VBE Stellung bezogen hat, waren: Ganztagsschulen, Inklusion, digitale Kompetenzen, die Integration von Asylsuchenden und die Attraktivität des Lehrerberufs. Die VBE Delegation unter Leitung des Bundesvorsitzenden Udo Beckmann nutzte die Gelegenheit, um die Situation insbesondere an den allgemeinbildenden Schulen deutlich zu machen und die Herausforderungen, die sich vor allem aus dem Fehlen einer nachhaltigen Personalpolitik im Schulbereich ergeben, aufzuzeigen.
Ebenso machten die VBE-Vertreterinnen und Vertreter ihre Sorge deutlich, dass auf Grund des Lehrermangels und der damit verbundenen zunehmenden Einstellung von nicht pädagogisch vorqualifiziertem Personal eine schleichende Entprofessionalisierung zu befürchten sei. Auch steige hierdurch das Risiko einer schleichenden Privatisierung, wenn zum Beispiel auf vorgefertigtes Unterrichtsmaterial großer Unternehmen zurückgegriffen würde. Um dem entgegenzusteuern, brauche es eine gute finanzielle Grundlage des Bildungssystems. Unter diesem Aspekt wurde auch das Kooperationsverbot im Schulbereich und die damit verbundenen Hindernisse insbesondere für die Themen Ganztag, Inklusion und Digitalisierung ausführlich diskutiert.