Hessen

Studie „Gewalt gegen Lehrkräfte“: Kultusministerium wiegelt ab

Das Hessischen Kultusministeriums (HKM) hat die vom dbb Hessen und der Uni Gießen vorgelegte Studie über Gewalt gegen Lehrkräfte als „nicht repräsentativ“ bezeichnet, die Zahl der meldepflichtigen Fälle „nicht gestiegen“. Beim dbb Hessen sorgte die Reaktion für Erstaunen und Unverständnis.

„Die Studie wurde mit größter Sorgfalt nach geltenden wissenschaftlichen und empirischen Maßstäben erstellt und besitzt – auch wenn sie wie viele andere Studien formal nicht repräsentativ ist – eine hohe Aussagekraft und Evidenz“, sagt der Landesvorsitzende des dbb Hessen Heini Schmitt am 23. März 2023. Die Methodik werde im Übrigen in der Studie selbst ausführlich dargelegt, die dem Ministerium auch vorliege.

Nach der Reaktion des HKM müsse jedoch befürchtet werden, dass „dort offenbar nicht allzu viel von den Problemen in den Schulen vor Ort ankommt“, so Schmitt. „Von vielen befragten Lehrkräften wurde ja genau das kritisiert: Dass die Meldungen von Übergriffen zwar die Schulleitungen erreichen, bei den staatlichen Schulämter hingegen selten ankämen bzw. häufig von dort keine hinreichende Unterstützung geleistet werde.“

Wenn das HKM zudem auch noch mitteile, dass die Zahl der meldepflichtigen Ereignisse nicht gestiegen sei, so müsse man sich ernsthaft fragen, wie diese dort überhaupt registriert würden. Schmitt: „Wie muss diese Reaktion aus dem Kultusministerium bei den Lehrkräften ankommen, die in der Vergangenheit Oper geworden sind und bereit waren, im Zuge der Befragung darüber zu berichten?“

 

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