• Elke Stirken

Forum Equal Pay Day in Düsseldorf

Strukturelle Ungleichbehandlung von Teilzeitbeschäftigten beheben

Der hohe Anteil weiblicher Teilzeitbeschäftigte im öffentlichen Dienst von 83 Prozent hat eine strukturelle Ungleichbehandlung weiblicher Beschäftigter zur Folge. Auf diesen Missstand hat Elke Stirken, Geschäftsführungsmitglied der dbb bundesfrauenvertretung auf dem dritten Forum Equal Pay Day zum Thema „… und raus bist Du? Minijobs und Teilzeit nach Erwerbspausen“ der Business and Professional Women (BPW) Germany in Düsseldorf am 29. November 2013 hingewiesen. „Teilzeitkräfte haben kaum Chancen auf einen beruflichen Aufstieg. Weniger als jede vierte Führungsposition ist im öffentlichen Dienst weiblich besetzt und das, obwohl etwas mehr als 54 Prozent des gesamten öffentlichen Personals Frauen sind. Die Zusammenhänge von beruflichem Erfolg und Vollzeit sind offenbar nicht von der Hand zu weisen“, legte Elke Stirken klar.

In einer Arbeitswelt, die nach wie vor von einer männlich geprägten Präsenzkultur und nicht von einer anwesenheitsunabhängigen Ergebniskultur geprägt sei, hätten Teilzeitbeschäftigte von vornherein die schlechteren Karten, wenn es um die Leistungsbeurteilung gehe. „Beurteilungskriterien dürfen – auch nicht mittelbar – diskriminierend auf Teilzeitkräfte wirken. Die Beurteilungskriterien müssen so zugeschnitten werden, dass sie auch die Leistung Teilzeitbeschäftigter sachgerecht und diskriminierungsfrei bewerten,“ erneuerte die frauenpolitisch engagierte dbb Gewerkschafterin die Forderungen der dbb bundesfrauenvertretung.

Zwar sei die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, eine Errungenschaft zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die tatsächlich zu mehr Zeitflexibilität führe. Dennoch sei Teilzeitarbeit aber nur ein Konzept von vielen. „Deshalb setzt sich die dbb bundesfrauenvertretung für die größtmögliche Wahlfreiheit bei der Organisation der Arbeitszeitgestaltung ein“, so Stirken.

Im Rahmen einer Schwerpunktpartnerschaft zum Equal Pay Day 2014 informiert die dbb bundesfrauenvertretung im November auf dem sogenannten Forum Equal Pay Day der BPW Germany über die karrierehemmende Wirkung von Teilzeitbeschäftigung und die damit verbundenen Risiken für Frauen im öffentlichen Dienst. Die Fachveranstaltungen sind Teil der jährlichen Kampagne zum Equal Pay Day. Sie richten sich an Schlüsselpersonen und Entscheidungsträgerinnen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft, um auf die Ursachen der geschlechterbedingten Entgeltlücke aufmerksam zu machen und Lösungsmöglichkeiten vorzustellen.

Weitere Informationen zum Forum Equal Pay Day unter www.equalpayday.de.

 

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