Deutscher Philologenverband (DPhV)

Stärkere Beteiligung des Bundes bei Finanzierung für den Digitalpakt 2.0 gefordert

In einem offenen Brief an die neue Bundesbildungsministerin gratuliert der Deutsche Philologenverband (DPhV) Karin Prien am 7. Mai 2025 herzlich zum neuen Amt und erwartet gleichzeitig: „Der Bund sollte sich stärker als mit den bisher vorgesehenen 10 Prozent an der Finanzierung des Digitalpakts 2.0 beteiligen. Eine Orientierung an der Aufteilung der Kosten wie im Digitalpakt 1.0 – 50 Prozent tragen die Länder, 50 Prozent trägt der Bund – halten wir für angemessen“, so Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des DPhV.

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„Auch die Stärkung des Bildungsföderalismus als wichtiges demokratieförderndes Prinzip ist gut, darf aber – am folgenden konkreten Beispiel gezeigt – nicht auf Kosten der Umsetzbarkeit bundesweit dringend benötigter Maßnahmen gehen. Wir begrüßen daher die geplante verpflichtende Teilnahme aller Vierjährigen an einer Diagnostik ihres Sprach- und Entwicklungsstandes, doch ohne anschließende verbindliche Fördermaßnahmen für die Stärkung der Schulfähigkeit der Kinder bleibt diese Maßnahme unvollständig. Gehen Sie hier stärker in die Verpflichtung, um sowohl Diagnostik als auch gezielte Fördermaßnahmen in den Ländern zu finanzieren und zu etablieren“, appelliert Lin-Klitzing an Prien. Zudem bedürfe es zusätzlich konsequenterer Förderung der Leistungseliten unter den Schülerinnen und Schülern.

So wie bei der geplanten Diagnose auf Schulfähigkeit der Vierjährigen verbindliche Fördermaßnahmen für die Schülerinnen und Schüler fehlen, fehle dies auch bei der angedachten Schüler-ID. Lin-Klitzing: „Nach den bekannten PISA-Ergebnissen sind wir überzeugt: Hier muss inhaltlich nachjustiert werden, um Programme und Mittel für zusätzliches Personal bereitzustellen, das Schülerinnen und Schüler mit indiziertem Förderbedarf fachkundig unterstützt. Eine vom Bund angestrebte datengestützte Schulentwicklung darf nicht zur Zusatzaufgabe für Lehrkräfte werden, die die notwendigen Ressourcen – wie Zeit für gute Unterrichtsvorbereitung und gute Unterrichtsqualität – gefährdet. Wir erwarten hier statt zusätzlicher Belastung Entlastung für Lehrkräfte und Schulleitungen.“

 

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