Verband Bildung und Erziehung (VBE)
Schulbarometer bestätigt: Belastung von Lehrkräften auf dramatischem Niveau
Anlässlich des am 9. Juni 2022 veröffentlichten Deutschen Schulbarometers sagte VBE Chef Udo Beckmann: „Traurig und gleichermaßen leider wenig überraschend ist das, was die vorgelegten Ergebnisse offenbaren. Die dramatische Überlastung von Lehrkräften, psychisch und physisch, ist zu einem enormen Risiko geworden – für die Lehrkräfte selbst und für die Zukunft funktionierender Schulen insgesamt.“
Die Politik stehe ohne Wenn und Aber in der Pflicht, endlich lange Versäumtes aufzuarbeiten und umgehend alles Notwendige dafür zu tun, um die Pädagoginnen und Pädagogen in den Schulen zu schützen, die im Kontext von Corona-Pandemie, massivem Lehrkräftemangel, Integrationsaufgaben, und (verschleppter) Digitalisierung teils Unermessliches leisteten. „Nur so kann Schule, nur so können wir als Gesellschaft das schaffen, wozu wir verpflichtet sind, nämlich allen Kindern und Jugendlichen einen gerechten Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung und bestmöglicher Förderung ermöglichen“, erklärte der VBE Bundesvorsitzende.
Erst Anfang des Jahres hatten in einer im Auftrag des VBE durchgeführten repräsentativen forsa-Umfrage die Hälfte von 1.300 Schulleitungen angegeben, dass es aufgrund der Überlastung in den letzten Jahren vermehrt zu langfristigen Ausfällen in ihrem Kollegium gekommen sei. Beckmann: „Das, was wir an Schule nicht erst seit gestern erleben, ist ein sich selbst verstärkender Teufelskreis. Personalmangel und immer neue Aufgaben führen zu zusätzlichen Belastungen bei den Lehrkräften, die im System sind. Höhere Krankenstände sind zwangsläufig die Folge. Das erhöht wiederum die Arbeitsbelastung der verbleibenden Fachkräfte und gefährdet deren Gesundheit zusätzlich. Auf der anderen Seite brauchen Schülerinnen und Schüler gerade in diesen Zeiten, das machen auch die Ergebnisse des Schulbarometers mehr als deutlich, gesunde, belastbare und durch die Bereitstellung der notwendigen Gelingensbedingungen gestärkte Lehrerinnen und Lehrer.“