dbb spricht sich gegen Absenkungen aus
Rettungsdienst MOL: Forderungen vorgestellt
In der ersten echten Tarifverhandlung am 18. Dezember 2012 wurde vor allem eins deutlich: Man hätte schon viel früher mit den Verhandlungen beginnen sollen. Seit mehr als einem Jahr steht fest, dass die Kolleginnen und Kollegen in der Rettungsdienst Märkisch-Oderland GmbH zusammengefasst werden sollen. Bereits Mitte des Jahres haben wir darum zu Verhandlungen aufgefordert. Passiert ist lange nichts. Jetzt, kurz bevor die Beschäftigten übergehen, ist der Schreck groß.
In den Verhandlungen hat die Tarifkommission des dbb der Arbeitgeberseite ihre Forderungen präsentiert. Kernforderung ist die Eingruppierung der Rettungssanitäter in die Entgeltgruppe 4 und der Rettungsassistenten in die Entgeltgruppe 6. Des Weiteren umfassen die Forderungen die dynamische Anbindung an die Regelungen und Entgeltentwicklungen im TVöD, die Anerkennung der Vorbeschäftigungszeiten und Wahrung der Besitzstände. Wichtige Punkte sind die Einführung einer Jahressonderzahlung für alle Beschäftigten und die Einführung von einem Tag Sonderurlaub für Gewerkschaftsmitglieder. Um auch künftig höhere Verantwortung zu würdigen, soll die bestehende Funktionszulagentabelle des DRK-Tarifvertrags beibehalten werden. Diese Forderungen sind kein überlanger Wunschzettel, sondern nur faire Arbeitsbedingungen für ein rekommunalisiertes Unternehmen.
Das Thema Opt-Out ist vom Tisch. Gleichzeitig konfrontierte uns der Arbeitgeber mit seinem Plan, die Stundenzahl der Beschäftigten abzusenken. Das wäre mit massiven Gehaltseinbußen verbunden, obwohl die Zahl der Dienste pro Woche gleich bleiben soll. Das ist für uns so nicht zu akzeptieren. Nach dem Betriebsübergang sind die bestehenden Arbeitsbedingungen grundsätzlich für mindestens ein Jahr geschützt. Wir raten daher jeder Kollegin und jedem Kollegen jetzt Ruhe zu bewahren und keiner Änderung seiner Arbeitsbedingungen zuzustimmen.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für Mitte Februar geplant. Bis dahin werden wir gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort die Arbeitgebervorschläge bewerten und eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen.
Auch wenn bald Weihnachten ist, schenken werden uns die Arbeitgeber nichts. Es wird nicht einfach werden.