Führungspositionengesetz
Mehr Frauen in die Vorstände
Nur 7,7 Prozent der Vorstandsposten in deutschen Unternehmen sind weiblich besetzt. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung des Frauenanteils in Führungspositionen hervor. Die dbb bundesfrauenvertretung drängt seit langem auf verbindliche Regelungen für die Besetzung von Führungspositionen – auch im öffentlichen Dienst sieht sie dringenden Nachholbedarf.
„Seit Jahren fordern wir verbindliche Quotenregelungen mit dem Ziel einer paritätischen Besetzung der Vorstände privatwirtschaftlicher und öffentlicher Unternehmen. Der Gleichstellungsstau auf dem Weg zur Führungsebene muss endlich aufgelöst werden. Mit freiwilligen Selbstbekenntnissen kommen wir hier keinen Schritt voran“, kritisierte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, am 11. Juni 2020 die aktuellen Zahlen.
Ein vielversprechender Gesetzentwurf liege vor. Diesen gelte es jetzt in die Kabinettsabstimmung zu bringen. „Die Blockadehaltung gegen das Führungspositionengesetz muss endlich zugunsten einer gleichstellungsorientierten Führungskultur aufgegeben werden. Und dafür ist es höchste Zeit.“ Die aktuelle Krise mache auf erschreckende Weise deutlich, wie wichtig Diversität in Führungsgremien sei: „In Bereichen, in denen Frauen in entscheidenden Positionen agieren, fallen die Folgen der Krise deutlich milder aus als dort, wo ausschließlich Männer Entscheidungen treffen. Auch im öffentlichen Dienst muss diese Erkenntnis ankommen und sich in einer gendergerechten Leistungs- und Beförderungskultur niederschlagen. Und zwar besser heute als morgen“, so Wildfeuer.