Fahrtüchtigkeit
„Machen Sie Rückmeldefahrten!“
Die Zahl der Älteren, die an schweren Verkehrsunfällen beteiligt sind, steigt drastisch. Die dbb bundessenioren fordern einen verantwortungsvollen Blick auf das eigene Fahrvermögen.
„Die Zahl der bei Verkehrsunfällen Verletzten und Getöteten ist in den letzten zehn Jahren zurückgegangen; doch dieser Trend gilt nicht für Ältere. Uns als Seniorenorganisation bereitet das Sorge”, sagte Horst Günther Klitzing, Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung am 6. Mai 2025.
Ende April hatte die Unfallforschung der Versicherer (UDV), Teil des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, dramatische Zahlen zum Unfallgeschehen mit Älteren am Steuer veröffentlicht. Im Jahr 2023 waren rund ein Viertel mehr Senioren an schweren Unfällen beteiligt als vor zehn Jahren (plus 26 Prozent zwischen 2013 und 2023). Über-75-Jährige verursachten 77 Prozent dieser Unfälle.
Die Altersgruppe ist nun in rund jeden 15. schweren Unfall verwickelt, Tendenz weiter steigend. Damit ist sie, gemessen an ihrem Anteil in der Bevölkerung, zwar immer noch unterrepräsentiert – allerdings fährt der oder die Einzelne auch nicht so viele Kilometer pro Jahr. Lege man die Strecke zugrunde, so ermittelte der UVD, liege das Unfallrisiko für Senioren etwa so hoch wie bei Fahranfängern - und in besonders hohem Alter sogar darüber.
„Ältere Menschen sind zunehmend mobiler und das ist auch gut so. Die Fähigkeiten, wie etwa Seh- und Reaktionsvermögen, nehmen im Alter jedoch schleichend ab. Unser Aufruf an alle Seniorinnen und Senioren lautet deshalb: Machen Sie, insbesondere wenn Sie schon über 75 sind, regelmäßig freiwillige Rückmeldefahrten mit einem Profi, der Ihnen sagt, worauf Sie beim Fahren besonders achten sollten“, fordert dbb Seniorenchef Klitzing. Die Ergebnisse der Fahrten werden vertraulich behandelt und haben keine Folgen für den Führerschein.