• Das Foto zeigt: Horst Günther Klitzing, Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung, Michael Brand, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesseniorenministerium, dbb-Chef Volker Geyer und Norbert Lütke, Zweiter Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung.
    Über Ageismus diskutierten Horst Günther Klitzing, Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung, Michael Brand, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesseniorenministerium, dbb-Chef Volker Geyer und Norbert Lütke, Zweiter Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung.

Fachtagung der dbb bundesseniorenvertretungLebensalter gleich behandeln!

dbb-Chef Volker Geyer unterstützt die Forderung der bundesseniorenvertretung nach Erweiterung des Grundgesetz-Artikels 3 um das Merkmal „Lebensalter“.

Politik & Positionen

„Unsere Gesellschaft altert – das ist Fakt“, betonte der dbb Bundesvorsitzende Volker Geyer in seinem Grußwort zur Eröffnung der 9. Seniorenpolitischen Fachtagung, die unter dem Titel „Generation Ü65 – unterschätzt und übersehen?“ am 14. Oktober 2025 in Berlin stattfand. Der Anteil der Menschen ab 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung erhöhte sich von 12 Millionen im Jahr 1991 auf 19,0 Millionen im Jahr 2024 oder von 15 auf 23 Prozent. „Damit verändern sich gesellschaftliche Aufgaben und Herausforderungen an die sozialen Sicherungssysteme, insbesondere in den Bereichen Alterssicherung, Gesundheit und Pflege“, so Geyer.

„Ich habe den Eindruck, dass Ältere zum Sündenbock der aktuellen Rentenpolitik und zu Verantwortlichen für leere Pflegekassen gemacht werden“, sagte der dbb-Chef. „Ich wünsche mir, dass in Politik, Gesellschaft und Medien ein Bild der älteren Generation gezeichnet wird, das ihr entspricht. Die, die heute im Ruhestand sind, haben in Jahrzehnten der Arbeit, der Verantwortung, der Stabilität in Familiennetzwerken, in der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst unser Land getragen. Ist das alles vergessen? Insbesondere von denen, die ein soziales Jahr für Ruheständlerinnen und Ruheständler fordern?“ Zugleich betonte Geyer: „Ich unterstütze daher die Forderung der dbb bundesseniorenvertretung nach Erweiterung des Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz um das Diskriminierungsmerkmal ‚Lebensalter‘“. Bei Gesetzesvorhaben müsse frühzeitig die Perspektive älterer Menschen einbezogen werden. Etwa muss Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, auch am digitalen, gewährleistet werden, ebenso wie transparente, verlässliche Pflegestrukturen, faire Finanz- und Sozialleistungen, präventive Gesundheitsangebote, ausreichende Gesundheitsversorgung in der Stadt und auf dem Land. 

Ageismus systematisch abbauen 

„Die Frage, wie vorhandene rechtliche Vorgaben uneingeschränkt auch für Ältere erfüllt und gleichermaßen deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden kann, ist angesichts der demographischen Entwicklung in unserem Land gesellschaftspolitisch hoch relevant“, unterstrich auch Horst Günther Klitzing, Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung.

Im Kampf gegen Ageismus, also stereotype Vorstellungen, Vorurteile und Diskriminierungen aufgrund des Lebensalters, formulierte Klitzing fünf Forderungen: „Das Lebensalter soll ausdrücklich in das Gleichbehandlungsgebot in Artikel 3 des Grundgesetzes aufgenommen werden. Bei jedem Gesetzesvorhaben müssen Folgen für ältere Menschen geprüft werden, sonst verfestigt sich ungewollte Ungleichbehandlung“, so der Chef der dbb-Senioren. Gegen pauschale Altershöchstgrenzen - etwa für Kredite – solle die Politik klare Vorgaben machen, damit die Wirtschaft flexibler auf die Bedürfnisse Älterer eingeht und sich die Teilhabe-Möglichkeiten für Seniorinnen und Senioren verbessern. Zudem forderte Klitzing, Bund und Länder sollten in breiten, zeitlich unbegrenzten Kampagnen unterschiedliche Altersbilder sichtbar machen, um ageistische Stereotype in der Gesellschaft aufzubrechen und zu überwinden. Außerdem solle die Bildungssituation der älteren Generation jährlich im Nationalen Bildungsbericht abgebildet werden – als Datengrundlage für eine Nationale Bildungsstrategie. „Recht, Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit sollen Ageismus systematisch abbauen – durch rechtliche Absicherung, überprüfte Altersgrenzen, dauerhafte Aufklärung und bessere Datenlage zur Bildung im Alter“ fasste Horst Günther Klitzing seine Forderungen zusammen.

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