• dbb Chefin Karo Herrmann

Pandemie-Strategie

Kinder und Jugendliche müssen oberste Priorität haben

Mit Blick auf die Beratungen der Bundesregierung zum weiteren Vorgehen bei der Bekämpfung der Covid19-Pandemie unterstreicht die dbb jugend die Forderung des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR), eine deutlichere Priorisierung der jungen Generation vorzunehmen.

„Die vom DBJR geforderten Perspektiven für junge Menschen sind aus unserer Sicht notwendig. Auch wenn es zu einer Verlängerung des Lockdowns kommt, müssen Bund und Länder deutlich zeigen, dass sie die Nöte der Jugend sehen”, betont dbb jugend Chefin Karoline Herrmann.

Die dbb jugend unterstützt die Forderung, Kindern und Jugendlichen – flächendeckend und schnellstmöglich – mindestens einen Tag in der Woche die Möglichkeit zu eröffnen, in Präsenz an einem ehren- oder hauptamtlich begleiteten Angebot teilzunehmen. „Dies kann zum Beispiel ein Sport- oder Freizeitprogramm in einem Jugendzentrum, oder aber ein Angebot der Schule sein. Dies ist – da sind sich die Verbände im DBJR einig - notwendig, um jungen Menschen niedrigschwellig den Kontakt mit Vertrauenspersonen außerhalb der Familie zu ermöglichen”, erklärte Herrmann am 10. Februar 2021 im Vorfeld der erneuten Gespräche zwischen Bund und Ländern.

„Die Ausnahmen von Kontaktbeschränkungen gelten derzeit nur für Familie und Schule, nicht für das Treffen mit Gleichaltrigen, Freunden und Freundinnen. Auch der Kontakt zu wichtigen Bezugspersonen außerhalb der Familie werde komplett ausgeklammert“, kritisiert Herrmann den bisherigen Kurs von Bund und Ländern. Der Deutsche Bundesjugendring stellt fest, dass der bildungspolitische Diskurs sich deutlich zur Frage nach aufzuholenden Lerndefiziten in den Kernfächern statt sinnvollen Lernkonzepten verschiebt. Dabei müssen junge Menschen gerade unter besonders schwierigen Voraussetzungen ihre Entwicklungsaufgaben bewältigen: Sozial handlungsfähig zu sein, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, Verselbständigung und Selbstpositionierung. Diese Prozesse brauchen –insbesondere in den biographischen Übergangsphasen – den Kontakt zu Gleichaltrigen, sowie zu älteren Ansprech- und Vertrauenspersonen außerhalb der Familie und sie brauchen besonders Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten, um sich auszuprobieren.

„Gerade in einer Zeit, in der demokratische Prozesse durch Einschränkungen im öffentlichen Leben erschwert sind und gleichzeitig politische Strömungen erstarken, die offen den demokratisch verfassten Staat in Frage stellen, muss Jugendarbeit als Ort demokratischer Bildung zur Verfügung stehen und darin gestärkt und gefördert werden,“ unterstützt die dbb jugend Chefin die Forderungen des DBJR.

 

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