• dbb Lehrerverbände und KMK
    Von links: Dr. Ernst G. John (VLW), Dr. Bernd Uwe Althaus (KEG), Jürgen Böhm (VDR), Dr. Claudia Bogedan (KMK Präsidentin), Heinz-Peter Meidinger (DPhV), Eugen Straubinger (BLBS).

Sprache und Werte sind Schlüssel

Integration: dbb Lehrerverbände und KMK fordern zur Bewältigung der Aufgaben Bundesmittel

Die Integration tausender Flüchtlingskinder zu meistern, ist gemeinsames Ziel von dbb Lehrergewerkschaften und der Kultusministerkonferenz (KMK). Beim Jahresgespräch am 17. März 2016 in Berlin machten die Vertreter der dbb Lehrerverbände deutlich, dass die Integration in die Gesellschaft nur gelingen kann, wenn das Bildungssystem den jungen Geflüchteten zunächst Sprache und Werte vermittelt. Einigkeit bestand zwischen KMK und Gewerkschaften, dass die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Integration zusätzliche Bundesmittel erfordert.

Die KMK, deren Präsidium 2016 von Bremens Bildungsministerin Claudia Bogedan geleitet wird, traf auf die vom Vorsitzenden der Fachkommission Schule, Bildung und Wissenschaft Jürgen Böhm (Verband Deutscher Realschullehrer - VDR) angeführte dbb Delegation, in der zudem DPhV (Deutscher Philologenverband), BLBS (Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an berufsbildenden Schulen), VLW (Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen) und KEG (Katholische Erziehergemeinschaft) vertreten waren.

Die Kultusministerinnen und -minister nutzten das Gespräch mit den Lehrerverbänden, um ihren Dank und Respekt für die bisher geleisteten Integrationsleistungen auszudrücken.

Basis gelingender Integration sei, den Kindern und Jugendlichen vor der Aufnahme in den Regelschulunterricht in speziell ausgerichteten Unterrichtsangeboten Sprache und Grundwerte zu vermitteln. Darauf könne dann erfolgreicher Unterricht mit den anderen Schülerinnen und Schülern aufsetzen. Für diese Integrationsleistungen seien viele Schulen aber nur unzureichend ausgestattet, betonten die Repräsentanten der dbb Lehrerverbände. Es fehlten insgesamt mindestens 20.000 Lehrkräfte, insbesondere für das Fach „Deutsch als Zweitsprache“. Auch Schulsozialarbeiter seien angesichts vieler traumatisierter Kinder nicht in ausreichender Zahl verfügbar. Daran zeige sich, dass die Integrationsleistungen des Bildungssystems mit zusätzlichen Bundesmitteln unterstützt werden müssten.

Weitere Themen war die Verringerung der Studienabbrecherzahlen unter anderem durch eine frühzeitigere und intensivere Berufs- und Studienorientierung an den Schulen. Für das Jahresgespräch 2017 wollen KMK und Gewerkschaften die Fragen der Digitalisierung in den Fokus nehmen.

 

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