dbb senioren, dbb frauen und dbb jugend

Generationen-Solidarität stärken – Altersarmut bekämpfen

Der Generationenvertrag muss neu aufgelegt werden, um soziale Gerechtigkeit zu garantieren. Das fordern dbb senioren, dbb frauen und dbb jugend.

„Schon heute lebt mehr als ein Fünftel der über 80-jährigen unter der Armutsgrenze. Frauen sind noch stärker betroffen als Männer. Das ist für Deutschland als eine der reichsten Volkswirtschaften der Welt ein absolutes Armutszeugnis“, mahnte Horst Günther Klitzing, Vorsitzender der dbb senioren, mit Blick auf den diesjährigen Internationalen Tag der sozialen Gerechtigkeit, den die Vereinten Nationen jährlich am 20. Februar ausrufen. Den ersten wichtigen Schritt habe die Politik mit der Schaffung der Grundrente schon gemeistert. Jetzt müssten weitere Maßnahmen folgen. „Die Einführung eines steuerfinanzierten Entgeltes für pflegende Angehörige und eine angemessene Berücksichtigung dieser Zeiten in der Rente bilden einen weiteren Baustein hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit“, so Klitzing.

Das sieht auch dbb frauen Chefin Milanie Kreutz angesichts der hohen Altersarmut unter Frauen als dringend geboten: „Wenn wir über soziale Gerechtigkeit reden, dann führt keine Diskussion an den Frauen vorbei. Nur, wenn wir Gleichstellung in der Familien- und Sozialpolitik priorisieren, werden wir die Schere der sozialen Ungleichheit langfristig schließen können.“ Dafür seien gezielte Entlastungen im Bereich der Kinderbetreuung und Sorgearbeit ebenso geboten wie ein erleichterter Zugang für Mütter zu existenzsichernder Erwerbsarbeit und Führungspositionen. In diesem Zusammenhang kritisierte Kreutz auch die geplante Erhöhung der Verdienstobergrenzen für Minijobs: „Anstatt Zuverdienstmodelle durch die Stärkung des Niedriglohnsektors zu verfestigen, sollte die Bundesregierung alles daransetzten, Arbeitsverhältnisse zu schaffen, die Raum für Familie geben und Müttern auch im Alter ein gutes Auskommen garantieren.“

dbb jugend Chefin Karoline Herrmann wies in diesem Zusammenhang auf die zunehmenden Schwierigkeiten der nachkommenden Generationen hin, sich für das Alter gut abzusichern. „Die hohen Sozialleistungen, steigende Lebenshaltungskosten und anhaltend niedrige Zinsen machen es jungen Menschen so gut wie unmöglich, ein finanzielles Polster fürs Alter aufzubauen. Vielen bleibt da nur noch die Hoffnung aufs Erbe. Und das steht jedem Verständnis von sozialer Gerechtigkeit entgegen“, stellte Herrmann heraus. Neben einer Stärkung der gesetzlichen Rente und dem Erhalt der Beamtenversorgung müsse auch die private Vorsorge fürs Alter erleichtert werden. „Insbesondere die betriebliche Alterssicherung, die auch Menschen mit niedrigen Einkommen eine zusätzliche Absicherung fürs Alter ermöglicht, muss gestärkt werden“, so Herrmann.

 

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