Internationaler Kindertag

Ganztagsbetreuung: Fachkräftegewinnung muss ausgebaut werden

Anlässlich des Internationalen Kindertags weist der dbb auf die Herausforderungen bei der Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung hin.

„Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter ab 2026 bietet enormes Potenzial für die Bildung, Erziehung und Betreuung. Um ein qualitativ hochwertiges Angebot und damit dessen Inanspruchnahme sicherzustellen, bedarf es aber massiver Anstrengungen ­- insbesondere in der Fachkräftegewinnung. Wir benötigen also eine Fachkräfteoffensive ebenso wie bundesweit vergleichbare und verbindliche Qualitätsstandards sowie bessere Raumkonzepte, um das Optimum sowohl für die Kinder als auch die Eltern herauszuholen“, sagte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 1. Juni 2023 zum Internationalen Kindertag.

Dem Fachkräftemangel entschieden entgegenwirken

Um eine angemessene Personalausstattung zu erreichen, bedürfe es einer fundierten und nachhaltigen Personalplanung, erklärte der dbb Chef: „Diese muss basierend auf einer Machbarkeitsstudie erfolgen, um realistische Szenarien zur Personalsituation und dem notwendigen Mittelaufwand zu erhalten. Um mehr Personal für die anspruchsvolle Tätigkeit begeistern zu können, bedarf es außerdem natürlich einer angemessenen Bezahlung und guter Rahmenbedingungen. Wettbewerbsnachteile der Ausbildung, wie die mangelnde Ausbildungsvergütung und Schulgebühren, müssen beseitigt werden. Zudem gilt es, die Hürden bei der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen und gleichwertigen Berufsausbildungen aus anderen Bundesländern abzubauen.“ Um das Bestandspersonal zu halten, müsse zudem der Gesundheitsschutz intensiviert und in Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten investiert werden.

Hintergrund:

Als eines der letzten großen Vorhaben wurde in der vergangenen Legislaturperiode der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab dem Jahr 2026 beschlossen. Dieser sieht vor, dass alle Grundschulkinder der ersten Klassenstufe einen Anspruch auf ganztägige Betreuung ab 2026 erhalten, welcher in den Folgejahren sukzessive um eine Klassenstufe erweitert wird. Der Bund beteiligt sich mit 70 Prozent an den Investitionskosten sowie mit einem jährlich steigenden Betrag an den laufenden Kosten – bis hin zu 1,3 Milliarden Euro pro Jahr ab 2030.

 

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