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Internationaler Tag der Frauengesundheit

Frauen nur mitzudenken, reicht nicht aus

Jedes Jahr werden Milliarden in die Arzneimittelforschung investiert. Die Studien berücksichtigen jedoch nicht die spezifischen Gesundheitsbedürfnisse von Frauen.

dbb frauen

„Wir brauchen endlich mehr Bewusstsein und Aufmerksamkeit für Frauengesundheit“, forderte Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung und stellvertretende dbb Bundesvorsitzende anlässlich des Internationalen Tags der Frauengesundheit am 28. Mai 2025. „Mehr Awareness ist nicht nur in der Pharmaindustrie notwendig, sondern speziell auch bei Ärztinnen und Ärzten, denn bestimmte Erkrankungen äußern sich bei Frauen anders als bei Männern. Es reicht nicht aus, Frauen nur ‚mitzudenken‘. Frauengesundheit muss sich als eigener Schwerpunkt etablieren.“

Obwohl die Pharmaindustrie eines der größten Forschungsgebiete auf der Welt umfasst, beschäftige sich die medizinische Forschung leider immer noch ganz überwiegend allein mit dem Körper des Mannes, erklärte Kreutz. „Studienergebnisse, Dosierungsempfehlungen und Anwendungsgebiete wurden und werden 1:1 auf den Frauenkörper übertragen. Das Bewusstsein dafür, dass das Geschlecht große Auswirkungen auf die Gesundheit hat und unterschiedlich auf Therapien und Wirkstoffe reagiert, setzt sich erst langsam durch.“

Frauentypische Belastungen führen zu frauentypischen Risiken

Frauen sind häufiger in der häuslichen Pflege tätig und übernehmen sehr viel mehr private Care-Verantwortung als Männer. „Die daraus resultierenden gesundheitlichen – insbesondere psychischen – Belastungen werden wiederum leider zu frauenspezifischen Risiken. Diese sind vermeidbar, wenn endlich politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, um den Gender Care Gap zu schließen“, so die dbb Frauen Chefin.

Außerdem gebe es Beschwerden und Erkrankungen, von denen nur oder deutlich häufiger Frauen betroffen sind. Dazu zählen zum Beispiel Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Endometriose. „Grade letztere wird in der Öffentlichkeit vielfach noch nicht als schwere Erkrankung wahrgenommen, weshalb sich Betroffene häufig mit Unverständnis der Männerwelt auseinandersetzen müssen“, kritisierte Kreutz. Hier bedarf es nicht nur mehr Aufklärung. „Auch die Politik muss in ihren gesundheitspolitischen Gesetzen stärker frauenspezifische Gesundheit miteinbeziehen. Deshalb habe ich fest vor, das Thema Frauengesundheit bei einer unserer nächsten frauenpolitischen Fachtagungen zum Schwerpunkt zu machen“, so die dbb-Vize.

 

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