Zoll- und FinanzgewerkschaftEuropäischer Drogenbericht 2025: Stärkung des Zolls gefordert
Der von der Europäischen Drogenagentur (EUDA) vorgestellte Europäische Drogenbericht 2025 bestätigt einen besorgniserregenden Wandel auf dem europäischen Drogenmarkt. Der BDZ fordert umfassende Investitionen in Personal, Einsatztechnik sowie eine gezielte Digitalisierung.
Der EUDA-Bericht warnt eindringlich vor der stetig steigenden Verfügbarkeit illegaler Drogen und den neuen Herausforderungen durch hochwirksame synthetische Substanzen wie Cathinone, Nitazene und neuartige Cannabinoide. Besonders alarmierend ist laut Bericht die Zunahme von Drogentodesfällen infolge synthetischer Opioide sowie die immer komplexeren Schmuggelstrukturen. Organisierte Kriminalität nutzt Digitalisierung, neue Handelswege und globale Lieferketten. Die Sicherheitslage in deutschen Seehäfen steht angesichts massiver Kokainaufgriffe besonders im Fokus.
Der BDZ-Bundesvorsitzende Thomas Liebel erklärte am 15. August 2025: „Angesichts dieser dramatischen Entwicklung benötigen wir einen entschlossen handlungsfähigen Zoll. Nur so kann der Staat im Kampf gegen internationalen Drogenschmuggel und hochdynamische kriminelle Netzwerke bestehen. Schon heute geraten die Beschäftigten an technische, personelle und organisatorische Grenzen.“ Konkret fordert der BDZ:
Personalaufstockung: Der Zoll braucht umgehend mehr Fachkräfte sowohl für Kontrollen an den Grenzen als auch für die Zollfahndung und Laborkapazitäten, insbesondere beim Nachweis neuer synthetischer Substanzen.
Modernste Einsatztechnik: Die Ausstattung mit innovativer Detektions- und Prüftechnologie (zum Beispiel Schnelltests für neue Drogenarten, digitale Röntgensysteme) muss an den internationalen Warenströmen orientiert und kontinuierlich ausgebaut werden.
Digitalisierung stärken: Der Zoll benötigt Investitionen in KI-gestützte Datenanalyse, intelligente Risiko-Profiling-Systeme und eine durchgängige Digitalisierung der Kontrollprozesse, um den Herausforderungen des Onlinehandels und der stetig steigenden Paketzahlen zu begegnen.
Rechtssichere Kompetenzerweiterung: Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz technischer Mittel sowie für Kooperationen mit anderen europäischen Sicherheitsbehörden müssen gestärkt und vereinheitlicht werden.
Gezielte Prävention: Neben repressiven Maßnahmen fordert die BDZ gezielte Aufklärungskampagnen, insbesondere gegen die Gefahren durch Online-Drogenhandel und gefälschte Arzneimittel.
Der BDZ mahnt die Bundesregierung, die Herausforderungen des neuen Drogenberichts ernst zu nehmen und nicht länger an der personellen und technischen Ausstattung des Zolls zu sparen.