dbb Branchentage
Engagierte Diskussionen über die Einkommensrunde 2019
Bei den Ende Oktober gestarteten dbb Branchentagen (vgl. dbb aktuell 32/2018) zur Einkommensrunde 2019 wird engagiert diskutiert. Zuletzt kamen Beschäftigte aus den Bereichen Strafvollzug (25. Oktober, Fröndenberg), Finanzverwaltung (31. Oktober, Kassel), Forstverwaltung und Bildung (beide 5. November, Templin und Leipzig) zusammen.
Als zentrale Themen im Strafvollzugsdienst zeichneten sich beispielsweise die psychischen Belastungen ab. „Wir haben hier Arbeitsbedingungen, die mit einem normalen Bürojob nicht zu vergleichen sind. Und das muss endlich auch vom Dienstherrn entsprechend honoriert werden“, sagte dbb Tarifchef Volker Geyer.
Bei den Lehrkräften sind dagegen die vielen Quereinsteiger ein großes Thema. Natürlich müsse man aufgrund des bundesweit eklatanten Lehrkräftemangels derzeit Quereinsteiger gewinnen und sie entsprechend vergüten. „Aber es sind doch gerade jetzt die erfahrenen Kollegen, die den Laden überhaupt noch zusammen halten“, betonte Geyer. „Ohne die könnten wir die Schulen genauso gut schließen.“ Daher müssten die Tariflöhne für alle Beschäftigten spürbar angehoben werden – das würde sich gerade in Sachsen niederschlagen, wo ältere Lehrer keine Chance auf eine Verbeamtung haben.
An der Diskussion im hessischen Kassel nahmen Karl-Heinz Leverkus, Stellvertretender Vorsitzender der dbb Bundestarifkommission, und Thomas Eigenthaler, Bundesvorsitzender der DSTG und Stellvertretender Bundesvorsitzender des dbb, teil. Die Beschäftigten dort waren sich einig, dass die in Hessen geltenden Entgelttabellen deutlich attraktiver werden müssen. „Die Landesbediensteten fordern einen berechtigten Anteil an den sprudelnden Steuereinnahmen, denn sie haben hierzu wesentlich beigetragen“, so Leverkus.
Friedhelm Schäfer, Zweiter Vorsitzender und Fachvorstand Beamtenpolitik des dbb, nutzte den Branchentag in Templin für einen sehr grundsätzlichen Appell: Es sei wichtig, dass sich die Statusgruppen im öffentlichen Dienst nicht auseinanderdividieren lassen. „Wenn die Arbeitgeber versuchen, Beamte und Tarifangehörige gegeneinander auszuspielen, schaden sie damit nicht zuletzt der Leistungsfähigkeit unseres öffentlichen Dienstes“, so Schäfer. „Deswegen muss das Volumen des Tarifergebnisses in allen Ländern zeitgleich und systemgerecht auf die Beamten übertragen werden. Für den dbb ist das ein wesentlicher Bestandteil der Einkommensrunde.“