Verband Bildung und Erziehung (VBE)

DKLK-Studie 2023: Personalmangel gefährdet frühkindliche Bildung

Der VBE hat am 21. März 2023 beim Deutschen Kitaleitungskongress in Düsseldorf die Ergebnisse der DKLK-Studie 2023 mit dem Schwerpunkt „Personalmangel in Kitas“ vorgestellt.

„Hochgerechnet etwa 10.000 Kitas haben im letzten Jahr in Deutschland in mehr als der Hälfte der Zeit in aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung gearbeitet. Das sind zweieinhalbmal so viele wie noch 2021 und 1.000 mehr als 2022. Anders ausgedrückt: Diese Kitas konnten den Betrieb im Durchschnitt an mehr als jedem zweiten Tag nur unter Gefährdung der Sicherheit der zu betreuenden Kinder aufrechterhalten. Mehr als 7 von 10 Kitaleitungen sagen: Der Personalmangel hat negative Auswirkungen auf den im Sozialgesetzbuch VIII § 22 festgeschriebenen Kernauftrag von Kita, die ‚Förderung der Entwicklung des Kindes zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit durch die pädagogische Arbeit in Kitas‘. Das sind erschreckende Ergebnisse, die deutlich machen, dass die Politik ihrer gesetzlichen Verantwortung nicht gerecht wird. Sie sind ein eindringlicher Hilferuf und die Verpflichtung zum Handeln“, kommentiert Tomi Neckov, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).

Fast 95 Prozent der Kitaleitungen geben laut DKLK-Studie 2023 an, dass sich der Personalmangel in den vergangenen 12 Monaten verschärft hat, es schwieriger geworden ist, passendes Personal zu gewinnen, oder Personal eingestellt wurde, welches vor Jahren wegen mangelnder Passgenauigkeit nicht eingestellt worden wäre. Die Auswirkungen des Personalmangels sind in vielfacher Hinsicht dramatisch:

„Das frühkindliche Bildungssystem weiter auf dem Rücken der Kinder und der Beschäftigten auszuhöhlen, wäre katastrophal. Die DKLK-Studie liefert bedrückende Ergebnisse in Bezug auf die Gesundheit und Zufriedenheit der Erzieherinnen und Erzieher. Die wahrgenommene Wertschätzung durch die Politik hat nochmals abgenommen. Das offenbart die Negativspirale, in der wir uns befinden. Wir können uns glücklich schätzen, dass 8 von 10 Kitaleitungen ihre Leitungstätigkeit laut Studie – nichtsdestotrotz – gerne ausüben. Es ist, – vor dem Hintergrund der massiven Herausforderungen nochmals mehr, – wichtig und erfreulich, dass Kitaleitungen von allen anderen Akteurinnen und Akteuren außerhalb der Politik eine sehr hohe Wertschätzung erfahren. Von Kindern, Mitarbeitenden, Trägern, Fachberatung und Eltern. Das stärkt das System von innen. Das dürfen wir aber nicht weiter aufs Spiel setzen. Die frühkindliche Bildung braucht, hier gibt es keine zwei Lesarten, massive Investitionen – jetzt und dauerhaft“, so Neckov.

 

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