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dbb Podcast „DienstTag“ – Folge 27: Der Unfallsanitäter„Die Wachabteilung funktioniert wie eine WG – zwei Mal die Woche, 24 Stunden“

Der Dienstplan entscheidet, ob Tim Gaumann als Feuerwehrmann oder als Unfallsanitäter in den Einsatz geht. Entweder-oder, maximal einen Monat im Voraus, erzählt er in der November-Folge von DienstTag – Menschen, die Staat machen.

Politik & Positionen

In Nordrhein-Westfalen sind Feuerwehr und Rettungsdienst integriert. Für den 29-jährigen Siegener hieß das: Erst eine Handwerks- und Feuerwehrausbildung, inklusive Rettungssanitäter und dann zusätzlich die dreijährige Ausbildung, plus Staatsexamen zum Unfallsanitäter: „Der höchste nichtakademische medizinische Berufsabschluss.“ Im Berufsalltag, bei der Feuerwehr in Wuppertal, ist für Tim Gaumann nicht der Umgang mit zum Teil schweren Verletzungen und tragischen Unfällen, zu denen sie gerufen werden, die größte Herausforderung, sondern der jahrelange Schichtdienst: „Anderthalb bis vier Stunden Schlaf pro Nach maximal, meist nicht am Stück und der absolut ungeregelte Schlafrhythmus, das ist das größte Problem. An die Dramatik der Vorfälle gewöhnt man sich, schon aus Selbstschutz. Für mich ist das Routine, für die Betroffenen sind das Ausnahmesituationen, oft mit starken Schmerzen, Angst und Überforderung.“ Wenn Eindrücke einen vom Unfallort zurück zur Feuerwache begleiten, helfen vor allem die Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen. Tim Gaumann: „Die Wachabteilung ist wie eine WG oder Familie. Da wird viel besprochen und – falls nötig – nachgearbeitet, zwei Mal in der Woche, 24 Stunden. Und bei wirklich schlimmen Fällen hilf die PSU – die Profis von der psycho-sozialen Unterstützung.“ 

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