Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

Deutsche Bahn blockiert weiterhin: Tarifverhandlungen gescheitert

Die Tarifverhandlungen zwischen der GDL und der Deutschen Bahn (DB) sind vorerst gescheitert. Das hat die Fachgewerkschaft im dbb am 24. November 2023 erklärt.

Die Deutsche Bahn tue alles dafür, den Tarifkonflikt weiter zu verschärfen, hieß es von der GDL. So habe der Arbeitgeber schon einseitig und ohne Not die zweite Verhandlungsrunde in der letzten Woche abgesagt und nun sei auch am 23. und 24. November 2023 in Berlin keinerlei Verhandlungswille erkennbar gewesen. Weiterhin weigere sich die DB, über wichtige Kernforderungen der GDL zu verhandeln, wie etwa die Arbeitszeitabsenkung für Eisenbahnerinnen und Eisenbahner die Schichtarbeit leisten. Darüber hinaus verweigere sie den GDL-Mitgliedern im Netzbetrieb und in der Netzinstandhaltung ihr grundsätzliches Recht auf eigene Tarifverträge. Auch einen fairen Tarifvertrag für die Werkstätten solle es nicht geben. Noch einen drauf setze der Arbeitgeber, indem er auf Verschlechterungen bestehender Arbeitszeitregelungen und erhöhte Flexibilität für die Mitarbeiter im direkten Eisenbahnbetrieb setze.

„Dieser Arbeitgeber ignoriert konsequent, dass künftiges Personal für die Aufrechterhaltung des Eisenbahnbetriebes in Deutschland nur durch attraktive Arbeitsbedingungen gewonnen werden kann, Geld allein heilt diesen Zustand nicht mehr,“ so der GDL Vorsitzende und dbb Vize Claus Weselsky. „Die GDL will und wird die Attraktivität der Berufe im direkten Eisenbahnbetrieb wieder verbessern, denn darauf kommt es für eine Verkehrswende in der Zukunft an.“ Auch die inzwischen eingeleitete Urabstimmung der GDL-Mitglieder über längere Streikmaßnahmen habe nichts an der „fundamentalen Verweigerungshaltung der Plüschetage“ geändert. Weselsky: „Unbeeindruckt und mit schauspielerischer Höchstleistung versucht Herr Seiler zu vermitteln, dass über alles verhandelt werden könne. Dem ist ausdrücklich nicht so.“

Diese Ignoranz kenne die GDL aus vielen Tarifrunden der Vergangenheit. Die GDL habe diese Hindernisse bisher immer erfolgreich übe-wunden. Eine dadurch entstandene positive Lernkurve für das Management der Deutschen Bahn sei aber nicht zu erkennen. Dort gehe es vielmehr darum, sich ohne Rücksicht auf Qualität und Zuverlässigkeit des Verkehrsmittels Eisenbahn schnellstmöglich die Taschen zu füllen und beim Eintreten der Folgen längst weitergezogen zu sein. Von der betrieblichen Realität hab man „Null Ahnung“. Angesichts dessen seien weitere Verhandlungen ohne Sinn und Zweck. „Die GDL wird es auch in dieser Runde nicht zulassen, dass unsere berechtigten Forderungen ignoriert werden“ so Weselsky. „Wie in der Vergangenheit, werden wir auch in der Zukunft dafür kämpfen. Die Arbeitgeberseite scheint das nicht zu verstehen. Dann müssen wir es ihnen eben wieder einmal beweisen.“

 

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