Mecklenburg-Vorpommerndbb m-v und DSTG kritisieren geplante Änderungen in der Finanzverwaltung

Die geplanten Änderungen der Einstiegsvoraussetzungen sind den Gewerkschaftern ein Dorn im Auge. Standards abzusenken, das sei der falsche Weg, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.

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Ein Blick nach Baden-Württemberg zeige, dass es auch anders geht: Dort sei die Besoldung im Einstiegsamt gezielt auf A8 angehoben worden – mit spürbarem Erfolg. „So gewinnt man qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber“, betont Dietmar Knecht, Landesvorsitzender des dbb m-v, in einer Pressemitteilung vom 6. August 2025. „Wer Perspektiven schafft, füllt nicht nur Klassenzimmer, sondern auch die Finanzämter.“ Stattdessen schrecken hohe Arbeitsbelastung, mangelnde Beförderungsperspektiven und die Aussicht, im ersten Beförderungsamt in den Ruhestand zu gehen, viele potenzielle Nachwuchskräfte ab, so Knecht weiter.

„Wer die Zugangshürden senkt, riskiert die Qualität“, erklärt Frank Naumann, Landesvorsitzender der DSTG in Mecklenburg-Vorpommern. „Die Finanzverwaltung ist hochkomplex und anspruchsvoll – sie braucht bestens ausgebildetes Personal, keine kurzfristigen Lösungen. Unser Anspruch muss es sein, die Besten zu gewinnen.“

Naumann kritisiert insbesondere die jüngsten Äußerungen von Finanzminister Geue im OZ-Pressegespräch: „Der Minister beschädigt mit seinen Aussagen nicht nur den überregional anerkannten Ausbildungsstandard unserer Verwaltung, sondern auch das Ansehen der Finanzverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns insgesamt. Erste interne Rückmeldungen aus den Ämtern bestätigen diese Sorge.“

„Wir erwarten von Minister Geue, dass endlich konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um die Attraktivität unserer Verwaltung zu steigern – sowohl für neue Kolleginnen und Kollegen als auch für das Bestandspersonal“, ergänzt Frank Naumann.

Die Finanzverwaltung verdient motivierte und qualifizierte Beschäftigte – dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Der dbb m-v und die DSTG fordern daher eine moderne, zukunftsorientierte Personalpolitik, die auf Qualität, Wertschätzung und Entwicklungsperspektiven setzt. „Attraktivität entsteht nicht durch Abstriche, sondern durch Anerkennung und gute Arbeitsbedingungen“, so das gemeinsame Fazit.

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