dbb Innovationspreis 2013: Die „TopFive“
Am 5. Juni 2013 wurde das Onlineportal „MeinServiceStuttgart“ mit dem dbb Innovationspreis 2013 ausgezeichnet. Aber nicht nur die baden-württembergische Landeshauptstadt hat sich modern, innovativ und kreativ gezeigt. Wir präsentieren die „TopFive“ der eingereichten Beiträge zum dbb Innovationspreis 2013.
„MeinServiceStuttgart“
Die webbasierte Informationsbörse "MeinServiceStuttgart" vernetzt die ganze Stadt: Einerseits können Organisationen, Einrichtungen und Unternehmen ihre Daten, Veranstaltungen, Statistiken und Anträge an die Verwaltung zu übermitteln. Andererseits ist das Portal für Bürgerinnen und Bürger ein umfangreiches, aktuelles und frei nutzbares Suchsystem nach Einrichtungen, Dienstleistungen oder Veranstaltungen in ihrer Heimat – von der Suche nach geeigneten Kindertagesstätten über Sportangebote und Einrichtungen für das Leben im Alter bis hin zu einem „Stellenmarkt“ für ehrenamtliche Tätigkeiten. So entlastet „MeinServiceStuttgart“ alle Beteiligten von Bürokratie, beschleunigt Antragsprozesse zum Teil erheblich, vernetzt die Akteure und ermöglicht der Stadt, ein umfassendes und aktuelles Informationsangebot für Bürger und Unternehmen bereitzustellen, das sie aus eigenen Kräften schon heute und vor allem auch künftig nicht würde leisten können. Zur Belohnung erhielt das Projekt den dbb Innovationspreis 2013.
LiquidFriesland – Bürgerbeteiligung 2.0
Mit der Plattform „LiquidFriesland“ beschreitet der Landkreis Friesland seit 2012 den Weg der Bürgerbeteiligung 2.0. Als erste Gebietskörperschaft weltweit bietet der Landkreis seinen Bürgerinnen und Bürgern die Open-Source-Software LiquidFeedback als Instrument zur direkten Beteiligung am politischen Entscheidungsfindungsprozess an. Denn Bürgerbeteiligung ist kein Luxus – sie ist ein Muss. Die Diskussionsergebnisse, die auf LiquidFriesland gefunden werden, kommen entsprechend der Beteiligungsparagraphen der Niedersächsischen Kommunalverfassung jeweils auf die Tagesordnung der Fachausschüsse des Landkreises. Damit können Bürgerinnen und Bürger über eine aktive und diskursive Plattform im Internet die politische Agenda bestimmen und haben einen effektiven und direkten Kanal zur Ausübung ihrer Beteiligungsrechte. Dafür wurde das Projekt von der Jury des Innovationspreises mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.
Goobi – Kultur digital, vernetzt und offen
Mit der Open-Source-Software „Goobi“ haben die Staatsbibliotheken Berlin, Dresden, Göttingen und Hamburg gemeinsam mit den Unternehmen intranda GmbH und Zeutschel GmbH eine modulare Lösung für diese Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung von Kulturgütern entwickelt. Goobi – „made in Germany“ – ermöglicht Digitalisierungsprojekte in großen und kleinen Bibliotheken, Archiven, Museen und Dokumentationszentren. Die Vorzüge des Online-Zugriffs liegen auf der Hand: Neben der unmittelbaren, orts- und zeitunabhängigen Verfügbarkeit ist es auch die sofortige Prozessierbarkeit der Inhalte mit Methoden der „Digital Scholarship“.
„Zukunft der Ausbildung“: Gemeinsam gegen Fachkräftemangel
Der demografische Wandel und der sich in gleichem Zuge abzeichnende Fachkräftemangel stellen den öffentlichen Dienst vor große Herausforderungen. Ein Blick auf die Altersstruktur des Personalbestands der Vermessungs- und Flurneuordnungsverwaltung Baden-Württemberg alarmierte die Verantwortlichen, die umgehend aktiv wurden und das Projekt „Zukunft der Ausbildung in der Vermessungs- und Flurneuordnungsverwaltung“ ins Leben riefen: Eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung aller in Sachen Ausbildung betroffenen Verwaltungsebenen, der Berufsverbände, Berufsschulen, Universitäten und Hochschulen sowie weiterer relevanter Akteure erarbeitete ein Aktionspapier mit einer Vielzahl von Handlungsfeldern, deren Umsetzung sogleich den jeweils zuständigen Institutionen zugeordnet wurden. Mit Erfolg: Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse für den Ausbildungsberuf Vermessungstechniker im September 2012 stieg gegenüber dem Vorjahr bereits um 20 Prozent.
Salmshäuser Modell: Straßenbau „flott“ gemacht
Der Schwalm-Eder-Kreis geht neue Wege im Kreisstraßenbau, um sich unabhängiger von der übergeordneten Infrastrukturförderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zu machen – denn so sind wichtige Infrastrukturmaßnahmen zeitnah und kostengünstig zu realisieren. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Straßen- und Verkehrswesen Kassel wurde ein neuartiges Ausbaukonzept entwickelt, das individuell auf die Verhältnisse vor Ort zugeschnitten ist. Handlungsmaxime bei alldem: Im Sinne einer effizienten Aufgabenerledigung müssen nicht immer die normierten Verfahrensvorschriften Maßstab des Handelns sein, sondern es sollte das geforderte Ziel im Vordergrund stehen. Mittlerweile hat sich der „Straßenbau light“ à la Salmshausen als Alternative zum klassischen Ausbau etabliert, von der alle Beteiligten profitieren.