• Klaus Dauderstädt

dbb für gemeinsame Tarifgespräche mit Bund/Kommunen und Ländern

Der dbb-Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt hat sich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP (Meldung vom 1.1.2013) dafür ausgesprochen, im öffentlichen Dienst wieder gemeinsame Tarifverhandlungen für Bund, Länder und Kommunen zu führen. "Wir sollten darüber nachdenken, Bund, Länder und Kommunen bei den Tarifverhandlungen künftig wieder an einen Tisch zu bekommen".

Der dbb beamtenbund und tarifunion fordert in der Tarifrunde mit den Ländern für die Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Lohn. Dauderstädt warnte die Arbeitgeber: "Auch wenn wir den Konsens wollen, sind Streiks nicht auszuschließen". Da es kein Schlichtungsabkommen gebe, "könnten die Gewerkschaften schon nach der dritten Runde Anfang März in Urabstimmungen und Streiks gehen". Der dbb-Chef verteidigte die Höhe der Forderung. "Die Länder müssen abwägen, wofür sie ihr Geld ausgeben wollen. Wir werden unseren Teil einfordern", sagte Dauderstädt. Auch die Beschäftigten im öffentlichen Dienst müssten "mit der Inflation leben, haben steigende Mieten und höhere Energiekosten".

Neben der Einkommensrunde sieht Dauderstädt den demografischen Wandel als das große Thema der kommenden Jahre an. "Davon hängt die Funktionsfähigkeit des öffentlichen Dienstes ab." Dabei müssten auch "Vorzüge und Vorteile eines gut funktionierenden öffentlichen Dienstes" hervorgehoben werden. "Die Vorzüge lassen sich erkennen, wenn wir ohne Häme auf den öffentlichen Dienst in anderen Staaten schauen", sagte Dauderstädt. Er forderte unter anderem, den öffentlichen Dienst für den Nachwuchs attraktiver zu machen. "Da geht es nicht nur um die Vergütung, sondern auch um Karrieremöglichkeiten." Es müsse außerdem dafür gesorgt werden, dass Beschäftigte blieben und nicht in die private Wirtschaft wechselten. "Dafür werden bessere Arbeitsbedingungen gebraucht, etwa bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf". Für ältere Beschäftigte verlangte Dauderstädt ein konsequentes Gesundheitsmanagement. "Wir müssen ein Interesse daran haben, dass die Menschen nicht frühzeitig mit 58 oder 60 Jahren in Rente gehen, sondern wirklich bis zum Rentenalter von 67 Jahren arbeiten können", sagte Dauderstädt. Dafür würden "zum Beispiel eine höhere Arbeitszeitflexibilität mit vernünftigen Pausen und bessere Übergangsregelungen für den Ruhestand gebraucht".

 

zurück

forsa Umfrage