Deutscher Public Corporate Governance Musterkodex
dbb frauen unterstützen „Knigge“ für öffentliche Unternehmen
Für einheitliche Regelungen im Sinne einer verantwortungsvollen und „guten“ Organisationsführung bei öffentlichen Verwaltungen und öffentlichen Unternehmen setzen sich die dbb frauen ein und befürworten die Etablierung des Deutschen Public Corporate Governance Musterkodex.
„Der Staat und die öffentliche Verwaltung haben eine Vorbildfunktion bei der Umsetzung von verantwortungsvoller Organisationsführung, die sie ernstnehmen müssen. Ein auf Konsens basierender ‚Spielregel-Katalog‘ wie der Deutsche Public Corporate Governance Musterkodex hat das Potenzial, Kommunen, Bundesländern und dem Bund dabei zu helfen und das gesellschaftliche Vertrauen in ihre öffentlichen Institutionen nachhaltig zu stärken“, betonte dbb frauen Chefin Milanie Kreutz am 18. Januar 2021. Sie gehört der Expertenkommission Deutscher Public Corporate Governance Musterkodex an und unterstützt die stetige Weiterentwicklung gemeinsamer Handlungsnormen für die öffentliche Wirtschaft und Verwaltung.
Der Public Corporate Governance Musterkodex versteht sich als „Knigge“ für Akteursgruppen und umfasst Grundsätze zur verantwortungsvollen Steuerung, Leitung und Aufsicht von und in öffentlichen Unternehmen. Darüber hinaus enthält er Hinweise zu gesetzliche Vorschriften und Vorgaben, die für die Unternehmensführung maßgeblich sind etwa die Ausgestaltung und Transparenz von Vergütungen.
Auch zur Repräsentation von Frauen in Gremien gibt der Musterkodex konkrete Handlungsempfehlungen. Die aktualisierte Fassung, die am 15.Januar 2021 veröffentlicht wurde, enthält analog zu dem vom Bundeskabinett beschlossenen Zweiten Führungspositionengesetz auch eine Empfehlung für eine Frauenquote im Top-Management öffentlicher Unternehmen. In Führungsgremien, die aus mindestens drei Mitgliedern bestehen, soll demnach mindestens eine Frau vertreten sein. „Wir warten darauf, dass die Reform des Führungspositionengesetzes zügig umgesetzt wird. Indes stellt sich natürlich die Frage, wie die Inhalte des Gesetzes in die Regelwerke von öffentlichen Unternehmen übertragen werden können. Der Musterkodex eignet sich ausgezeichnet, um die notwendigen neuen Verfahren schnell aufs Gleis zu setzen“, machte Kreutz deutlich.
Der Public Corporate Governance Musterkodexals wurde als Unterstützungsangebot für Kommunen, Bundesländer und Bund von einer Expertenkommission unter dem wissenschaftlichen Vorsitz von Professor Dr. Ulf Papenfuß von der Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen entwickelt und nach einem umfassenden Konsultationsverfahren am 15. Januar 2021 in neuer Fassung veröffentlicht. Er soll Ländern, Städten und Gemeinden als Grundlage dienen, einen für sich passenden Public Corporate Governance Kodex zu etablieren beziehungsweise zu evaluieren.
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