dbb: Branchentage diskutieren Erwartungen an Einkommensrunde

Mit gut besuchten Veranstaltungen im Bundesverwaltungsamt in Köln am 18. Januar 2018 und bei der Straßenmeisterei in Lawalde bei Görlitz am 19. Januar 2018 sind die dbb Branchentage fortgesetzt worden. Zentrale Themen waren unter anderem die Probleme bei der Nachwuchsgewinnung und eine soziale Komponente bei der Entgelterhöhung. Die Kolleginnen und Kollegen diskutierten engagiert über ihre Erwartungen an die Einkommensrunde mit Bund und Kommunen und berichteten von den Arbeitsbedingungen vor Ort.

Eine Abkehr von sachgrundlosen Befristungen und eine zukunftsorientierte Nachwuchsgewinnung forderte dbb Fachvorstand Tarifpolitik Volker Geyer am 18. Januar 2018 im Bundesverwaltungsamt in Köln. „Beamte und Tarifbeschäftigte arbeiten hier verantwortungsvoll nebeneinander und vor allem miteinander. Von der Einkommensrunde 2018 für Bund und Kommunen erwarten beide Statusgruppen ein deutliches Signal der Wertschätzung“, sagte Geyer. In befristeten Arbeitsverträgen könne sich Anerkennung aber nicht ausdrücken: „Die sachgrundlose Befristung bei Daueraufgaben gehört in die Mottenkiste der Personalpolitik. Nur mit stabilen Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven wird es in Zukunft gelingen, gut ausgebildete und motivierte Nachwuchskräfte für den öffentlichen Dienst zu gewinnen. Dafür werden wir uns in der Einkommensrunde einsetzen.“

Der Bundesvorsitzende des Verbandes der Beschäftigten der oberen und obersten Bundesbehörden (VBOB) Hartwig Schmitt-Königsberg lobte die hohe Flexibilität der Kolleginnen und Kollegen: „Sie zeigen eindrucksvoll, dass sie sich schnell in neue Aufgabengebiete einarbeiten und jederzeit angemessen auf neue Anforderungen reagieren können. Sie machen eine effektive Aufgabenerledigung auch in dezentraler Organisation mit ihrer täglichen Arbeit erst möglich“. Diese Einsatzbereitschaft müsse mit einem guten Ergebnis der Einkommensrunde belohnt werden.

Der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach erklärte beim Branchentag der Straßenwärter am 19. Januar 2018 in Lawalde bei Görlitz: „Straßenwärter arbeiten oft am Belastungslimit, was Lärm, Abgase und Wetter angeht, und riskieren immer wieder für unser aller Sicherheit ihr Leben. Dafür verdienen sie unseren Respekt und eine angemessene Bezahlung.“

Die Kollegen von der Straßenmeisterei stellten dar, dass die Arbeitszeit für sie ein zentrales Problem sei. „Bei den hohen Belastungen durch Personalabbau, den psychischen und physischen Belastungen im Unterhaltungsdienst ist es nicht nachvollziehbar, wieso die Beschäftigten in den ostdeutschen Bundesländern länger arbeiten müssen,“ erklärte Hermann-Josef Siebigteroth, Bundesvorsitzender des VDStra., der Fachgewerkschaft der Straßen- und Verkehrsbeschäftigten. „Die Beschäftigten hier sind keine Kollegen zweiter Klasse, eine Arbeitszeitangleichung ist überfällig.“

Als weiteres wichtiges Thema benannten die Kollegen eine soziale Komponente bei der Einkommensentwicklung. „Wir haben schon lange kein Verständnis mehr dafür, dass die soziale Schere auch im öffentlichen Dienst immer weiter auseinandergeht“, erklärte einer der anwesenden Straßenwärter.

 

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