dbb berlin übt scharf Kritik an Besoldung für Hauptstadtbeamte
Der Senat von Berlin hat seinen Entwurf zur Erhöhung der Beamtenbesoldung in der Hauptstadt vorgestellt und damit scharfe Kritik vom dbb berlin geerntet. „Mit Wertschätzung der Arbeit der Kolleginnen und Kollegen hat dies wahrhaftig gar nichts mehr zu tun. Die Beamtinnen und Be-amten sind stinkesauer, weil sie sich insbesondere durch die verspätete Erhöhung ihrer Besoldung an frühere Senatszeiten zurückerinnern und sich regelrecht – mit Verlaub – durch den Se-nat von Berlin verarscht vorkommen. Wir dachten diese Zeiten wären ein für alle Mal vorbei“, so der dbb Landesvorsitzende Frank Becker.
„Ernst kann der Berliner Senat seinen Entwurf zur Erhöhung der Beamtenbesoldung in Berlin doch wohl wirklich nicht meinen. Mit den geplanten Maßnahmen lässt sich das Ziel nicht erreichen, sich bei der Besoldung in das Mittelfeld der Bundesländer zu bringen“, so Becker weiter. Zum einen seien die geplanten Erhöhungen viel zu niedrig. Vor allem aber lägen die Termine für die Erhöhungen mit dem 1. August jeweils viel zu spät. Der Bund und selbst das Land Brandenburg erhöhten die Besoldung jeweils zum 1. Januar. „Wir hoffen sehr, dass die Abgeordneten im Parlament dieses Spielchen, was ausschließlich dazu dienen soll, Kosten einzusparen, erkannt haben und hier entsprechend gegensteuern. Ganz im Sinne der Gerechtigkeit und der Wertschätzung der Arbeit der Beamtinnen und Beamten – auch in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Juli eines jeden Jahres“, sagte Becker.
Mit einer Postkartenaktion "Wer uns quält, wird nicht gewählt!" will der dbb berlin daher die Abgeordneten der Regierungsfraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus für die dringende Notwendigkeit von Nachbesserungen am Senatsentwurf und für eine gerechte Besoldung sensibilisieren, die die Betroffenen selbst an ihre Parlamentarier schicken können. „Ihre Partei ist in Regierungsverantwortung und verweigert den Berliner Landesbeamten weiterhin eine Besoldungsperspektive, die den enormen Unterschied zu den anderen Bundesländern ausgleicht. Ich fühle mich verraten und missbraucht“, heißt es unter anderem auf den Postkarten, die flächendeckend an die Beschäftigten in den Berliner Dienststellen verteilt werden und in der Landesgeschäftsstelle des dbb berlin bestellt werden können.