VRFF Die Mediengewerkschaft
Bundesweit Streiks bei ARD, ZDF und Beitragsservice
Die VRFF Die Mediengewerkschaft hat aufgrund der seit Monaten stockenden Tarifverhandlungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk vom 25. bis 27. September 2024 bundesweit zu Streiks aufge-rufen. Je nach Rundfunkhaus wird zu unterschiedlichen Zeiten die Arbeit niedergelegt werden.
Beim Beitragsservice kommt es durch die Arbeitsniederlegung zu Ausfällen in der Sachbearbeitung. In Hamburg war der NDR-Sender Billwerder-Moorfleet, über den auch Deutschlandfunk und Radio HH verbreitet werden, zeitweise nicht mehr besetzt. Störungen im automatisierten Sendebetrieb wurden daher nicht mehr behoben. Beim WDR entfielen die Regionalnachrichten der Lokalzeit Aachen. In allen Programmen, auch von Radio Bremen, SWR und ZDF, muss immer wieder auf unterschiedlichen Kanälen mit Ausfällen gerechnet werden.
„Im öffentlichen Dienst, den die Arbeitgeber im ÖRR stets als Messlatte für tarifliche Erhöhungen in den Medienhäusern genommen haben, wurde im vergangenen Jahr ein Tarifvolumen von rund 11 Prozent abgeschlossen. Wenn der öffentliche Dienst stets die Referenz ist, dann muss er es auch jetzt sein”, so Christian Gesch, Vorsitzender der VRFF-Bundestarifkommission. „Die Beschäftigten bei ARD und ZDF haben schon in den vergangenen Jahren mehrfach Reallohnverluste hinnehmen müssen, weil die tariflichen Steigerungen weit unter der Inflationsrate geblieben sind.
Es kann nicht sein, dass wir Jahr für Jahr von den Lohnentwicklungen in Deutschland entkoppelt werden. Kein Wunder, dass bei den niedrigen Gehältern bei ARD und ZDF sich keiner mehr auf Stellen bewirbt. Diese Lohnverluste führen nicht nur dazu, dass mittlerweile alle Landesrundfunkanstalten keine Fachkräfte mehr bekommen, sondern diese sogar massiv abgeworben werden. Wenn dem nicht entgegengewirkt wird, steht dem ÖRR eine schwierige Zukunft bevor.” Die Tarifverhandlungen stünden in mehreren Häusern kurz vor dem Scheitern. „Wir geben nicht nach, bis angemessene Angebote auf dem Tisch liegen“, bekräftigte Gesch.