21. Berliner Anwenderforum E-Government
Benra: Verwaltungsbeschäftigte von Anfang an in Veränderungen einbinden
Eine erfolgreiche Umsetzung digitaler Veränderungsprozesse in der öffentlichen Verwaltung ist nur zu gewährleisten, wenn die Beschäftigten frühzeitig einbezogen werden und die Entwicklung selbst aktiv mitgestalten können. Das hat der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende und Fachvorstand Beamtenpolitik des dbb Hans-Ulrich Benra betont. „Nur Transparenz kann Hemmnisse und Vorbehalte gegenüber neuen Technologien abbauen“, sagte Benra am 25. Februar 2015 auf dem 21. Berliner Anwenderforum E-Government.
„Wenn E-Government gelingen soll, brauchen die öffentlichen Verwaltungen ihre Beschäftigten auf allen Ebenen motiviert als verantwortliche Treiber und Promotoren.“ Als Ideengeber müssten sie von Anfang an eingebunden werden. „Ignoranz gegenüber den Beschäftigtenbelangen fördert Ablehnung und Misserfolg. Außer Kosten entsteht dann nichts, schon gar keine positive Veränderung und keine zufriedenen Bürger“, so Benra. Der dbb plädiere dafür, dass in den für einen Umsetzungsprozess vorgesehenen Steuerungskreis sowohl die Personalvertretungen eingebunden werden, als auch die gewerkschaftlichen Spitzenvertretungen.
Wie die Wirtschaft unterliege auch die Verwaltung einem ständigen Wandel der Arbeitswelt. Dieser Prozess sei nur von kompetenten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu meistern. „Von den Beschäftigten wird zunehmend mehr Veränderungsbereitschaft und –fähigkeit erwartet. Wir müssen aber auch der Entwicklung in der Personalwirtschaft als Folge der über 20 Jahre dauernden Haushaltskonsolidierung Rechnung tragen: Aufgabenzuwachs bei gleichzeitigem Rückgang des Personalumfangs. Zudem ist durch Aufgabenzuwachs und schnellere Kommunikationsstrukturen eine Arbeitsverdichtung eingetreten“, gab der dbb Vize zu bedenken. Diese Entwicklung müsse unbedingt in der Personalplanung und -entwicklung berücksichtigt werden. Auch dies gehöre zur Wahrheit in der Diskussion um E-Government-Prozesse in der Verwaltung.
Mit rund 400 Teilnehmern ist das Berliner Anwenderforum (25. - 26. Februar) eine der größten Tagungen bundesweit rund um das Thema E-Government. Experten und erfahrenen Praktiker stellen auf dem Treffen Best Practises vor und diskutieren neue Entwicklungen und Trends.