Personalräte tagen in Chemnitz

Belastung in den Jobcentern steigt weiter an

Die Beschäftigten der Jobcenter leiden weiterhin unter steigenden Belastungen. „Die ständigen organisatorischen Neuerungen beanspruchen immer mehr Zeit, die für das Kerngeschäft fehlt. Wenn das Reformtempo beibehalten werden soll, führt kein Weg an mehr Personal vorbei“, sagte dbb Vize und Fachvorstand Beamtenpolitik Hans-Ulrich Benra am 17. Juni 2015 in Chemnitz bei einer Konferenz der Jobcenterpersonalräte. Neben der Arbeitsbelastung war die Gewalt gegen Beschäftigte einmal mehr zentrales Thema.

Als Beispiele für Neuerungen nannte Benra die Einführung der Software „Allegro“, der „eAkte“ sowie des Vier-Augen-Prinzips für alle kassenwirksamen Entscheidungen im Leistungsbereich. „Jedes einzelne Projekt mag für sich genommen sinnvoll sein. Die Umstellung und konkrete Ausgestaltung verursacht aber erhebliche Mehrarbeit. Umso mehr, wenn mehrere Projekte parallel umgesetzt werden sollen. Das geht nur mit zusätzlichem Personal, sonst leidet zwangsläufig das Kerngeschäft – etwa die Bearbeitung von Leistungsanträgen“, erklärte Benra.

Immer noch aktuell ist die Problematik der Gewalt gegen Beschäftigte der Jobcenter. In den vergangenen Jahren war es wiederholt zu Übergriffen gekommen; ein Problem, dass sich nicht nur in den Jobcentern und Arbeitsagenturen, sondern im gesamten öffentlichen Dienst stellt. Benra: „Der dbb fordert bereits seit langer Zeit, die Beschäftigten besser zu schützen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten wie etwa bauliche Maßnahmen oder Schulungen im Konfliktmanagement. Entscheidend ist auch, die Personalräte vor Ort einzubinden, um dem spezifischen Bedarf der einzelnen Jobcenter gerecht zu werden.“

Der dbb betreut die Mitglieder der Jobcenter-Personalräte, die in der vbba Gewerkschaft Arbeit und Soziales, in der komba gewerkschaft und in der Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS) organisiert sind, unter anderem mit einer eigenen dbb AG Jobcenter. Dort werden Fragestellungen der Personalratsarbeit sowie dienst- und arbeitsrechtliche Themen erörtert, in gemeinsamen Initiativen gebündelt und gegenüber den Ansprechpartnern in Politik und Verwaltung gemeinsam vertreten.

 

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