Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft (BDZ)

Austausch mit Bundestagsabgeordneten über Zollverwaltung

Im Gespräch des BDZ-Bundesvorsitzenden Thomas Liebel mit drei Innenpolitikern der SPD-Bundestagsfraktion am 12. Oktober 2023 ging es um die Steigerung der Attraktivität der Zollverwaltung als Arbeitgeber.

Liebel skizzierte die Situation des Zolls gegenüber den Abgeordneten Uli Grötsch, Ingo Schäfer und Sebastian Fiedler wie folgt: Im kommenden Jahrzehnt werden rund ein Drittel aller Beschäftigten die Zollverwaltung ruhestandsbedingt verlassen. Laufende Reformvorhaben wie die Fortentwicklung und Digitalisierung des Abfertigungswesens, die zunehmende Spezialisierung der Finanzkontrolle Schwarzarbeit oder die OK-Strategie der Generalzolldirektion erfordern außerdem zusätzliche gut ausgebildete und erfahrene Kräfte. Diese sind zunehmend schwer zu finden. Unter den Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes herrscht ein intensiver Wettbewerb um qualifiziertes Personal.

Liebel machte unter anderem zudem deutlich, dass das Verhältnis von zwei Drittel mittlerem zu einem Drittel gehobenen Dienst angesichts der steigenden Komplexität der Aufgaben nicht mehr zeitgemäß sei und eigentlich umgekehrt werden muss. Insbesondere viele Beschäftigte im mittleren Dienst seien schnell in der Besoldungsgruppe A 9m, dem Endamt der Laufbahn, angekommen. Da die vom BDZ geforderten durchlässigeren Ämterreichweiten in den einzelnen Laufbahngruppen (im mittleren Dienst z.B. bis zu A 11) im Bundeslaufbahnrecht noch nicht abgebildet sind, sei ein weiteres Fortkommen ohne gesonderte Aufstiegsverfahren nicht möglich. Aus Sicht des BDZ bedürfe es praxistauglicher und unbürokratischer Aufstiegsverfahren, die verstärkt auf berufliche Erfahrungswerte und weniger auf Formalitäten setzen.

 

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