Branchentag Straßenmeisterei Lawalde

Arbeitszeit und soziale Komponente: „…darüber wird zu sprechen sein.“

„Straßenwärter arbeiten oft am Belastungslimit, was Lärm, Abgase und Wetter angeht, und riskieren immer wieder für unser aller Sicherheit ihr Leben. Dafür verdienen sie unseren Respekt und eine angemessene Bezahlung.“ Bereits mit seinem ersten Satz brachte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach beim Branchentag der Straßenwärter am 19. Januar 2018 in Lawalde (Sachsen), die Sache auf den Punkt.

Die Kollegen von der Straßenmeisterei hatten sehr spezifische Themen und Forderung mitgebracht. Erstes zentrales Problem: Arbeitszeit. „Bei den hohen Belastungen durch Personalabbau, den psychischen und physischen Belastungen im Unterhaltungsdienst ist es nicht nachvollziehbar, wieso die Beschäftigten in den ostdeutschen Bundesländern länger arbeiten müssen,“ erklärte Hermann-Josef Siebigteroth, Bundesvorsitzender des VDStra der Fachgewerkschaft der Straßen- und Verkehrsbeschäftigten. „Die Beschäftigte hier sind keine Kollegen zweiter Klasse, eine Arbeitszeitangleichung ist überfällig.“

Ein weiteres wichtiges Thema, vor allem für die Beschäftigten der unteren Lohngruppen, ist die soziale Komponente bei der Einkommensentwicklung. „Wir haben schon lange kein Verständnis mehr dafür, dass die soziale Schere auch im öffentlichen Dienst immer weiter auseinandergeht“, erklärte einer der anwesenden Straßenwärter. „Bei der Forderungsfindung zur Einkommensrunde 2018 sollten wir daher auch über einen Sockelbetrag diskutieren.“ Silberbach und Siebigteroth versprachen, die Anregungen der Kollegen aus Lawalde in die Beratungen von Geschäftsführung und Bundestarifkommission einzubringen. „Dabei wird natürlich auch über eine soziale Komponente zu sprechen sein,“ erklärte der dbb Chef.

Hintergrund:

Bei den dbb Branchentagen diskutieren die Beschäftigten mit den Vertretern des dbb und seiner Mitgliedsgewerkschaften über die Forderungen zur anstehenden Einkommensrunde mit Bund und Kommunen. Vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen (TVöD) sind insgesamt etwa 1,6 Millionen Beschäftigte betroffen: 145.660 Arbeitnehmer des Bundes und 1.278.075 Arbeitnehmer der Kommunen, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat, sowie 179.915 Beamte, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll, um den Gleichklang der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung im öffentlichen Dienst zu gewährleisten. Die wirkungsgleiche Übertragung betrifft hier nur die Bundesbeamten, da die Kommunalbeamten nach den jeweiligen Landesgesetzen besoldet werden.

 

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