Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS)
Aktionstag mit Warnstreiks bei allen AOK-Gesundheitskassen
Um ihren berechtigten Forderungen nach fairen Gehaltserhöhungen Nachdruck zu verleihen, haben Tarifbeschäftigte und Auszubildende aller elf AOK-Gesundheitskassen am 23. Februar 2022 ganztägig die Arbeit niedergelegt. Die GdS hatte ihre Mitglieder zu den bundesweiten Warnstreiks aufgerufen, um in den stockenden Gehaltstarifverhandlungen ein unmissverständliches Signal an die Arbeitgeber zu senden.
Betroffen von den Arbeitsniederlegungen waren die AOK Baden-Württemberg, AOK Bayern, AOK Bremen/Bremerhaven, AOK Hessen, AOK Niedersachsen, AOK Nordost, AOK NordWest, AOK Plus, AOK Rheinland/Hamburg, AOK Rheinland-Pfalz/Saarland und AOK Sachsen-Anhalt. Im Rahmen der Streiks kam es zu Beeinträchtigungen im Kundenservice und in der Erreichbarkeit der einzelnen AOKn.
Zeitgleich zu einer Online-Versammlung der Streikenden am Vormittag des bundesweiten Aktionstages hat die GdS zwei zentrale Protestkundgebungen in Berlin und Essen veranstaltet. In Berlin sprach der GdS Bundesvorsitzende und dbb Vize Maik Wagner zu den Teilnehmern, dabei wurde er gleichzeitig per Live-Stream in die Online-Versammlung zugeschaltet.
„Unsere Warnstreikwelle in der ersten Februarwoche hat zwar Bewegung in die Verhandlungen gebracht, allerdings sind wir noch lange nicht am Ziel“, erklärte Wagner. Auch das nachgebesserte Arbeitgeberangebot gehe an den Realitäten vorbei und werde der Arbeitsleistung der AOK-Beschäftigten in keiner Weise gerecht. „Die angebotenen Beträge bedeuten einen Schlag ins Gesicht aller hochmotivierten Mitarbeiter, da sie ihrem Einsatz hohnsprechen“, so Wagner. „Die Arbeit der Beschäftigten ist deutlich mehr wert, deshalb sind wir für ein faires, wertschätzendes Angebot der AOK-Tarifgemeinschaft in den ganztägigen Warnstreik gegangen.“
In der dritten Runde der Tarifverhandlungen mit der GdS am 8. und 9. Februar hatten die AOK-Arbeitgeber ihr völlig unzureichendes Angebot aus der zweiten Runde lediglich marginal nachgebessert. Die Einmalzahlung für Tarifbeschäftigte soll nunmehr 1.000 Euro statt 800 Euro betragen (Azubis 400 Euro statt 300 Euro), für das Jahr 2023 wurde eine Gehaltserhöhung um 1,7 Prozent statt bisher 1,2 Prozent in Aussicht gestellt. Die Tarifverhandlungen zwischen GdS und TGAOK werden am 23. und 24. Februar fortgesetzt.