Einkommensrunde der LänderÖffentlicher Dienst sendet starkes Signal: So geht es nicht!
Bildung, Sicherheit, Infrastruktur: Bundesweit haben Beschäftigte gegen die Verweigerungshaltung der Arbeitgebenden demonstriert.
Die erste Verhandlungsrunde im Dezember hat keinen Fortschritt gebracht. Ihren Unmut darüber haben Straßenwärter, Lehrkräfte sowie Polizistinnen und Polizisten am 17. Dezember 2025 auf die Straße getragen.
Im saarländischen Neunkirchen demonstrierten mehr als 150 Beschäftigte des Landesamtes für Straßenbau. „Es ist durch nichts zu rechtfertigen und auch nicht vermittelbar, dass die Kolleginnen und Kollegen, die im Saarland angestellt sind, schlechtere Konditionen hinnehmen müssen als beispielsweise Kommunalbeschäftigte. Wir fordern gleiches Geld für gleiche Arbeit!“, sagte Sascha Alles, Landesvorsitzender des dbb saar.
Thomas Kriebs-Zimmermann von der Fachgewerkschaft der Straßen- und Verkehrsbeschäftigten (VDStra.) betonte: „Die Bundesregierung schüttet viele Milliarden für den Ausbau und die Sanierung der Infrastruktur aus. Die Umsetzung funktioniert aber nur mit gut ausgebildetem Fachpersonal, welches nicht mit Kleingeld abgespeist werden darf!“
Polizei mit aktiven Mittagspausen
Einsatzkräfte der Polizei demonstrierten bundesweit für eine gerechte Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen. An rund 30 Standorten nahmen Polizistinnen und Polizisten an aktiven Mittagspausen teil, um Druck auf die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) aufzubauen. In Hamburg versammelten sich mehr als 300 Beschäftigte. Der stellvertretende Landesvorsitzende und Landesstreikleiter des dbb hamburg, Michael Adomat (DPolG), sagte: „7 Prozent mindestens aber 300 Euro mehr – für echte Wertschätzung statt warmer Worte – damit mehr auf den Tisch kommt als nur eine warme Suppe!“
Druck aus den Schulen
Ohne Lehrkräfte keine Fachkräfte – diese Botschaft unterstrichen Lehrerinnen und Lehrer auf Aktionen in ganz Deutschland, die der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und der Bundesverband für Lehrkräfte in der Berufsbildung (BvLB) organisiert hatten.
Hintergrund: Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern für die Beschäftigten der Länder unter anderem eine Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 7 Prozent, mindestens um 300 Euro monatlich sowie eine Erhöhung der Azubi-/Studierenden/ Praktikantinnen/Praktikanten-Entgelte um 200 Euro. Von den Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte betroffen: direkt ca. 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer (außer Hessen), indirekt ca. 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen sowie rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger. Die kommenden zwei Verhandlungsrunden sind für den 15./16. Januar sowie den 11.-13. Februar 2026 vereinbart.


