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Kitas: Personal entlasten, Betreuungszeiten reduzieren

Vor der Bund-Länder-Runde zur Corona-Pandemie hat das Bundesfamilienministerium am 23. November 2020 ein Treffen des Corona-Kita-Rates einberufen. Die komba gewerkschaft berichtete dort über aktuelle Herausforderungen und Probleme im Kita-Betrieb. Zur Entlastung des Personals schlägt sie unter anderem eine zeitweise Reduzierung der Betreuungszeiten vor.

Sozial- und Erziehungsdienst

Für die komba gewerkschaft müssen Kindertageseinrichtungen in Corona-Zeiten unbestritten zugänglich bleiben, um die Teilhabe an frühkindlicher Bildung zu ermöglichen. Damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann, forderte sie in einer Videokonferenz mit Bundesfamilienministerin Giffey eindringlich, die Situation und Belastung der Kita-Beschäftigten nicht aus den Augen zu verlieren.

Um Schließungen ganzer Einrichtungen zu verhindern, werden bereits offene oder teiloffene Konzepte in den Kitas eingeschränkt. Stattdessen kehren sie zu festen Gruppen zurück, bei denen das Personal nicht mehr gruppenübergreifend eingesetzt wird. „Diese Maßnahmen sind eine enorme Belastung für die Beschäftigten. Sie müssen schließlich die Betreuungsumfänge in den einzelnen Gruppensettings abdecken. Eine Betreuung ist gerade in den Zeiten im Früh- und Spätdienst allerdings nur einzuhalten, wenn an jedem Kita-Tag in den einzelnen Gruppen unterbesetzt gearbeitet wird“, machte Sandra van Heemskerk, stellvertretende Bundesvorsitzende der komba gewerkschaft und Vertreterin des dbb im Corona-Kita-Rat, deutlich.

Die komba gewerkschaft sieht durch diese permanente Belastung in Verbindung mit den für die Jahreszeit typischen grippe- und erkältungsbedingten Personalausfällen die Gefahr eines drohenden Systemkollaps. Hinzu kommen die Sorgen der Beschäftigten um die eigene Gesundheit und Unsicherheiten durch sehr unterschiedliche Quarantäneregelungen für zu betreuende Kinder und deren Familien. Das Kita-Personal ist seit Beginn der Pandemie die Berufsgruppe, die aus pädagogischen Gründen (fast) ohne Schutzausrüstung auskommen muss.

Mit Blick auf mögliche Schutzmaßnahmen für Kita-Beschäftigte sprach sich die komba gewerkschaft neben einer zeitweisen Reduzierung der Betreuungszeiten für regelmäßige Corona-Tests und Grippeschutzimpfungen sowie konsequentere Quarantäneregelungen aus. Zudem wies die komba eindringlich darauf hin, dass sie vermehrt Rückmeldungen von Beschäftigten erhält, die sich mit dem Gedanken tragen, das System aufgrund der derzeitigen Entwicklungen zu verlassen. Das Geschehen abzuwarten und erst zu reagieren, wenn es zu spät ist, darf daher keine Option sein, appellierte die komba gewerkschaft. 

 

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