Halbjahresgespräch mit der BildungsministerkonferenzKI ist kein Ersatz für pädagogisches Personal
Wer ein zukunftsfähiges Bildungssystem will, muss auf Qualität setzen. Bei der Ganztagsbetreuung braucht es mehr Tempo.
„In weniger als einem Jahr greift der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, die Zeit drängt“, sagte Simone Fleischmann, stellvertretende Bundesvorsitzende des dbb und des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), am 19. November 2025 beim Halbjahresgespräch mit der Bildungsministerkonferenz in Berlin. „Der Handlungsbedarf ist ungebrochen, insbesondere in den westdeutschen Flächenländern. Statt auf ausreichend qualifiziertes Fachpersonal zu setzen, greift die Politik weiterhin zu Notlösungen. Voraussetzung dafür, dass die Umsetzung gelingt, sind bundesweit vergleichbare Qualitätsstandards, getragen von ausreichend und gut ausgebildetem Personal!“
Mit Blick auf die Digitalisierung unterstrich Fleischmann: „Damit Kinder und Jugendliche in einer digital geprägten Welt mündig handeln können, brauchen sie das nötige Rüstzeug. Das gilt vor allem für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz.“
Ohne zeitgemäße Ausstattung geht es nicht
Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende der dbb Fachkommission Schule, Bildung und Wissenschaft und des Deutschen Philologenverbands (DPhV), ergänzte: „Die Länder müssen für eine zeitgemäße Ausstattung sorgen. Dazu gehören geeignete Endgeräte, sichere Plattformen und stabile Netze. Genauso unverzichtbar sind ausreichend qualifizierte Lehrkräfte, die durch wissenschaftlich fundierte Fortbildungen gestärkt werden, denn KI ist kein Ersatz für pädagogische Professionalität.“
Ob beim Einsatz von KI an Schulen, bei der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung oder bei weiteren bildungspolitischen Reformen – der Erfolg dieser Vorhaben hängt maßgeblich von der Personalausstattung ab. „Der Beamtenstatus für Lehrkräfte ist dabei kein Privileg, sondern das stabile Fundament unseres Bildungssystems. Dazu bekennen wir uns uneingeschränkt“, betonte Lin-Klitzing.


