Deutscher PhilologentagFinger weg vom Beamtenstatus
Unter den Angriffen auf das Berufsbeamtentum leiden nicht nur die Lehrkräfte – sondern auch die Bildung.
„Gute Schule lebe von Anspruch, von klaren Standards und verlässlichen Prüfungen“, betonte der dbb Bundesvorsitzende Volker Geyer auf dem 42. Deutschen Philologentag am 13. November 2025 in Berlin. „Für uns ist das hoheitliches Handeln im Sinne des Grundgesetzes. Die Ausübung dieser Befugnisse ist den Angehörigen des öffentlichen Dienstes zu übertragen, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis stehen – also Beamtinnen und Beamten.“ Selbst die wenigen Bundesländer, die zeitweise darauf verzichteten, haben mittlerweile verstanden, dass die Verbeamtung von Lehrkräften unerlässlich ist. „Denn dieser Irrweg hat weder den engagierten Kolleginnen und Kollegen noch der Bildungsgerechtigkeit in unserem Land geholfen“, kritisierte der dbb-Chef. „Wir fordern daher klar und deutlich: Finger weg vom Beamtenstatus.“
Geyer betonte die positiven Aspekte der Verbeamtung, die in der Diskussion oft außen vor blieben: „Der Beamtenstatus ist kein Privileg, er ist ein Schutzmechanismus. Er schützt den Staat davor, dass Bildung zur Verhandlungsmasse wird. Er schützt die Schülerinnen und Schüler davor, dass ihre Lehrkräfte jedes Jahr wechseln, weil Verträge auslaufen oder Bedingungen sich verschlechtern. Und er schützt die Lehrkräfte selbst davor, dass ihre Loyalität zum Staat zur Einbahnstraße wird.“ Für den öffentlichen Dienst sei der Beamtenstatus ein zentrales Attraktivitätsmerkmal: „Er verbindet Rechte und Pflichten mit amtsangemessener Besoldung und Versorgung. Das macht den Beruf attraktiv, gerade in Krisenzeiten.“


