Zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis
Deprimierendes Signal für junge Fachkräfte
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen mit den Ländern blieb ergebnislos. Den Arbeitgebenden mangele es an Wertschätzung, kritisierte dbb jugend Chef Matthäus Fandrejewski.
„Es ist traurig, dass wir wieder in die dritte Runde gehen müssen. Das muss alles schneller gehen. Die Politik drückt sich davor, die Einkommen an die Lebensrealität anzupassen. Junge Fachkräfte und potenzielle Fachkräfte sehen die fehlende Wertschätzung durch die Arbeitgebenden“, klagte Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend. „Es wird zunehmend schwierig, junge Leute für den öffentlichen Dienst zu begeistern, wenn die Länder so wenig Entgegenkommen bei Einkommen und Arbeitsbedingungen zeigen. Das ist ein deprimierendes Signal. Wir brauchen die jungen Leute in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel besonders dringend.“
„Der Staat muss den jungen Leuten eine sichere Perspektive bieten“, machte Fandrejewski deutlich. „Wir fordern daher eine unbefristete Übernahme in Vollzeit der Auszubildenden und dual Studierenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung. Außerdem müssen die Entgelte der Auszubildenden, Studierenden, Praktikantinnen und Praktikanten um 200 Euro monatlich erhöht werden.“ So werde das an sich schon geringe Einkommen von Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern nicht direkt durch Inflation und gestiegene Lebenshaltungskosten aufgezehrt. „Die Jugend im öffentlichen Dienst will Arbeitsplätze mit sicherer Übernahme und sicherem Einkommen. Die Länder haben sich leider quergestellt. Jetzt müssen wir bis zur dritten Runde im Dezember warten, bis sich hoffentlich etwas bewegt. Ein Monat wirkt erstmal wenig, ist aber in Zeiten der Inflation kostbare Zeit.“
Von den Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte betroffen: Direkt ca. 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer (außer Hessen), indirekt ca. 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen sowie rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger. Es ist noch eine dritte Verhandlungsrunde vom 7. bis 9. Dezember 2023 vereinbart. Alle Informationen zur Einkommensrunde gibt es unter dbb.de/einkommensrunde.
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