• Schwarz-weiß-Foto eines Mannes, der an einem Bahnsteig in einem Rollstuhl sitzt und auf den Zug wartet.
    In Deutschland leben 13 Millionen Menschen mit einer Behinderung.

Internationaler Tag der Menschen mit BehinderungWagner: Barrierefreiheit auch bei Digitalisierung mitdenken

Die Bundesregierung will das Behindertengleichstellungsgesetz ändern. Aus Sicht des dbb sind Nachbesserungen dringend erforderlich.

Soziales & Gesundheit

Defekte Fahrstühle und fehlende Rampen schränken die Mobilität für Menschen mit Gehbehinderung ein. Kompliziert formulierte Texte lassen Menschen mit Lernschwierigkeiten ratlos zurück. Und Internetseiten, die nicht barrierefrei aufgebaut sind, stellen Menschen mit Sehbehinderung vor große Herausforderungen. 

„Das sind Beispiele für Barrieren, die auch im öffentlichen Raum existieren und die wir zwingend beseitigen müssen“, sagte Maik Wagner, stellvertretender Bundesvorsitzender des dbb, am 2. Dezember 2025 mit Blick auf den Tag der Menschen mit Behinderung. „Wir müssen alle, die mit einer körperlichen oder geistigen Einschränkung leben, besser unterstützen und integrieren. Dabei kommt dem Behindertengleichstellungsgesetz eine zentrale Bedeutung zu.“ Laut Bundesministerium für Arbeit und Soziales soll das Kabinett am 17. Dezember 2025 über das Gesetz entscheiden. 

 

Demografischer Wandel verschärft die Lage

In Deutschland leben 13 Millionen Menschen mit einer Behinderung, davon besteht nur ein geringer Anteil seit der Geburt. „Die Gesellschaft altert und mit dem Alter steigt die Zahl der Betroffenen“, sagte Wagner. „Wir brauchen mehr Tempo bei der Herstellung baulicher Barrierefreiheit. Der Staat muss mit gutem Beispiel vorangehen. Jeder Tag, an dem Barrieren fortbestehen, ist einer zu viel und erschwert Menschen den Alltag.“ 

Nicht zuletzt verwies der dbb-Vize auf die Bedeutung der Barrierefreiheit bei der Digitalisierung: „Websites müssen einfach aufgebaut sein, damit sich alle mit kognitiven Einschränkungen zurechtfinden. Klar ist auch: Ohne Kompatibilität mit Screenreadern – im Sinne von Menschen mit Sehbehinderungen – geht es nicht. Und Videos brauchen Untertitel, damit auch Gehörlose die Inhalte erfassen können.“

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