Schleswig-Holstein
Testungen und Impfungen im öffentlichen Dienst: Ausbaufähig
Mit Blick auf Corona-Tests und -Impfungen sieht dbb Landeschef Kai Tellkamp beim öffentlichen Dienst als Arbeitgeber noch Luft nach oben.
Auch wenn der damit verbundene logistische Kraftakt nach den Rückmeldungen der dbb Mitgliedsorganisationen inzwischen weitgehend gelänge, gebe es auch berechtigte Kritik, erklärte Tellkamp am 28. April 2021. So sei eine schlüssige Gesamtstrategie nicht in jeder Hinsicht erkennbar und insbesondere die Lehrkräfte seien hohem Druck und sogar der Androhung von Disziplinarmaßnahmen ausgesetzt.
Die Lehrkräfte verantworteten nicht nur ihre eigenen Testungen, sondern häufig auch jene der Schülerinnen und Schüler – ein weiteres Beispiel für sachfremde Aufgaben, die zulasten der Zeit für pädagogische Aufgaben gehen. „Wenn dann zu allem Überfluss vorsorglich und pauschal Disziplinarmaßnahmen für den Fall der Nichtbefolgung angedroht werden, wird komplett über das Ziel hinausgeschossen und das Wohlwollen der Kolleginnen und Kollegen nicht gerade gefördert“, kritisierte der dbb Landeschef. Auch bezüglich der Impfungen gebe es Unmut: An weiterführenden Schulen muss deutlich länger auf Impfungen gewartet werden, dort soll sie erst am 10. Mai starten.
Hinzu komme, dass im öffentlichen Dienst eine dienststellenübergreifende Gesamtstrategie hinsichtlich der Einbindung von Betriebsärzten bei den Impfungen nicht erkennbar sei. Betriebliche Impfungen würden bislang nur teilweise und unabhängig von begründeten Erfordernissen forciert.
Auch auf kommunaler Ebene ergebe sich ein gemischtes Bild. Testungen würden in einigen Dienststellen sehr professionell angeboten und durchgeführt, in anderen sei noch sehr viel Luft nach oben. Eine große Herausforderung für die Beschäftigten stelle auch die Zusammentragung und Umsetzung aktueller Vorgaben für die verschiedenen Einrichtungen dar.