Lehrkräfte Sachsen
Tarifkompromiss ist möglich – dbb: Probleme konkret, zeitnah, umfassend lösen
Am 19. November 2013 verhandeln dbb und GEW mit dem Freistaat Sachsen über die Einkommens- und Beschäftigungsbedingungen der Lehrkräfte. „Wir gehen abschlussorientiert ins sächsische Finanzministerium“, sagte dbb-Verhandlungsführer Willi Russ am Vortag. „Aber ‚Billigheimer‘ sind wir nicht“, umreißt Russ die dbb-Position.
Russ, als Zweiter Vorsitzender im dbb zuständig für Tarifpolitik, hatte sich in den vergangenen Monaten vehement dafür eingesetzt, eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden. „Wir sind überzeugt, dass eine Verbesserung der tariflichen Rahmenbedingungen fair gegenüber den Lehrerinnen und Lehrern, wichtig für den Bildungsstandort Sachsen und als Zukunftsinvestition für den Freistaat auch bezahlbar ist.“ Nach unzähligen Sitzungen auf Arbeitsebene müssten nun Finanzminister Georg Unland und Kultusministerin Brunhild Kurth ein Bekenntnis ablegen: Wollen sie einen Kompromiss am Tariftisch oder wollen sie unzufriedene Lehrkräfte und Streiks auf unbestimmte Zeit, so Russ.
„Lippenbekenntnisse gab’s genug, am Dienstag müssen die Vorschläge der Staatsregierung Gewicht auf die Tarifwaage bringen“, machte Russ klar. „Die Lehrerinnen und Lehrer wollen Bewegung beim Thema Altersteilzeit, sie wollen ein Bekenntnis Sachsens zu einer Entgeltordnung für Lehrkräfte und schließlich brauchen wir konkrete Maßnahmen, um den Lehrerberuf in Sachsen attraktiver zu machen.“
Das gelte für Gymnasien, Mittelschulen, Grundschulen, Förderschulen und Berufsschulen gleichermaßen. Die einzelnen Schultypen dürften hier nicht gegeneinander ausgespielt werden. Während der dbb eine neue Entgeltordnung auf Ebene der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) verhandeln will und erreicht hat, dass inzwischen auch Sachsen ein Bekenntnis für umgehende Verhandlungen auf TdL-Ebene einfordert, müssten die anderen Themen in Dresden gelöst werden. Russ: „Das muss konkret, zeitnah und umfassend geschehen. Sonst machen Verhandlungen bis zum Sankt Nimmerleinstag keinen Sinn. Dann müssen wir die Lösung gegen statt mit der Staatsregierung erarbeiten.“