• Demografiekongress
    Wolfgang Speck (links) auf dem Fachforum „Quartiersentwicklung und kommunale Strategien“ beim 11. Demografie-Kongress des Behörden Spiegel.

Altersgerechte Quartiersentwicklung

Speck: Das Sicherheitsempfinden von Senioren im ländlichen Raum sinkt

Altersgerechtes Wohnen ist eine Herausforderung, der sich die Kommunen immer aktiver stellen müssen, um dem demografischen Wandel Rechnung zu tragen. Neben baulichen und infrastrukturellen Aspekten muss dabei auch das Sicherheitsempfinden der älteren Generation stärker in den Blick rücken. Das betonte der Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertertung Wolfgang Speck auf dem 11. Demografie-Kongress Best Age des Behörden Spiegel am 8. November 2016 in Berlin.

„Ein grundsätzliches Problem für Senioren und ihr Sicherheitsempfinden ist die mittlerweile geringe Polizeidichte in vielen ländlichen Regionen. Wohnungseinbrüche und Trickbetrug sind zum Beispiel Delikte, denen auf dem Land immer häufiger Ältere zum Opfer fallen, sei es durch das äußerlich groß und reich wirkende Haus oder die vermeintliche Gutgläubigkeit älterer Menschen“, sagte Speck und kritisierte, dass die Polizeidichte auf dem Land über lange Zeit hinweg politisch gewollt heruntergefahren worden sei. „Das machen sich vor allem Banden zu Nutze. Sie wissen, dass die Polizei auf dem Land längere Wege hat als im Ballungsraum, und dass es bessere Fluchtwege gibt. Dazu kommt der Nachwuchsmangel bei der Polizei.“ Zusammen mit der insgesamt schwachen Infrastruktur mancher Regionen führe das mittlerweile zur Landflucht nicht nur der jüngeren, sondern auch der älteren Bewohner.

Die Gründung von Bürgerwehren oder ähnlichen Selbsthilfekonstrukten ist für Speck aber keine Lösung: „Das Gewaltmonopol liegt ausschließlich beim Staat. Das ist gut und richtig so. Er muss aber auch in der Lage sein es überall dort ausüben zu können, wo Menschen darauf vertrauen.“ Speck forderte die Politik auf, die Belange der inneren Sicherheit genauso selbstverständlich in den Konzepten für altersgerechte Wohnumfelder zu berücksichtigen, wie es bei baulichen, sozialen und sonstigen infrastrukturellen Maßnahmen der Fall sei.

 

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